Astrid Rothe-Beinlich und Dirk Adams: Aufarbeitung braucht Authentizität und Professionalität
Morgen vor 25 Jahren wurde die Erfurter Stasizentrale in der Andreasstraße besetzt. An die Ereignisse wird um 18 Uhr nach einem Friedensgebet in der Lorenzkirche vor der heutigen Bildungs- und Gedenkstätte erinnert. Die Abgeordneten Astrid Rothe-Beinlich und Dirk Adams werden für die grüne Fraktion vor Ort sein. Rothe-Beinlich und Adams waren 1989 selbst in der Bürgerwache aktiv.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen dankt und erinnert aus diesem Anlass an die mutigen Frauen und Männer, die damit die Vernichtung der Akten stoppten und der vielfach empfundenen Ohnmacht gegenüber einem System basierend auf Bespitzelung und Zersetzung im wahrsten Sinne des Wortes ein Ende bereiteten.
“Als klar wurde, dass von staatlicher Seite nichts gegen die Aktenvernichtung getan wurde, versammelten sich immer mehr Menschen in der Andreasstraße vor der Stasizentrale und begehrten Einlass. Schließlich sollte eine zehnköpfige Delegation Zutritt erhalten – gleichzeitig begann die Besetzung über den schlecht gesicherten Hintereingang. Die Stasi wurde im wahrsten Sinne des Wortes überrumpelt“, erinnert Astrid Rothe-Beinlich an die Vorgänge des 4. Dezember 1989.
“Mit der dann viele Wochen andauernden Bürgerwache wurde sichergestellt, dass die Akten bewahrt, die Arbeit des Bespitzelungsapparates beendet und der Aufarbeitung Tür und Tor geöffnet wurden“, so Dirk Adams.
“Deshalb war und ist es für uns zentral, dass Aufarbeitung auch und gerade in einer rot-rot-grünen Koalition einen entsprechenden Stellenwert einnimmt und die gemeinsame Erklärung `Die Würde des Menschen ist unantastbar` neben vielen weiteren Vorhaben in diesem Bereich vollumfänglich Eingang in die Präambel des Koalitionsvertrages gefunden hat“, so die grünen Abgeordneten abschließend.
veröffentlicht am 03.12.2014
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