Astrid Rothe-Beinlich freut sich über vorläufige Weiterführung
“Für das Thüringenkolleg zeichnet sich eine Zukunft ab, das freut mich sehr“. Dieses Fazit zieht die grüne Landtagsabgeordnete Astrid Rothe-Beinlich aus den jüngsten Äusserungen der Thüringer Bildungsministerin. “Der zunächst für das kommende Schuljahr verkündete Aufnahmestopp, der faktisch den Einstieg in den Ausstieg bedeutet hätte, ist aufgehoben. Nun kommt es darauf an, in Kooperation mit der Stadt Weimar einen gangbaren Weg für die Zukunft des Kollegs zu finden. Mir scheint das Zusammengehen mit dem beruflichen Gymnasium in Weimar eine sehr gute Möglichkeit zu sein.“
Dem aktuellen Stand waren vielfältige Bemühungen der grünen Bildungspolitikerin vorausgegangen. So hatte sie die Option des Zusammengehens mit dem beruflichen Gymnasium bereits in einem von ihr initiierten Gespräch der BildungspolitikerInnen der Regierungsfraktionen mit der SchülerInnenvertretung im Februar im Landtag erläutert sowie im März vor Ort in Weimar vertieft. “Ich würde das Kolleg gerne weiter in Weimar sehen“, erklärt Rothe-Beinlich, “Weimar liegt mitten in Thüringen, ist verkehrstechnisch gut erreichbar und die Kollegiatenausbildung fügt sich sehr gut in die Bildungslandschaft Weimars ein.“
“Allerdings“, betont der Vorsitzende der grünen Stadtratsfraktion in Weimar, Andreas Leps, “darf es nicht auf eine bloße Übernahme des Kollegs in Trägerschaft der Stadt Weimar hinauslaufen. Stadt und Land sind in der Verantwortung, für beide eine win-win-Situation herbeizuführen, insbesondere was Kosten und Zukunftsaussichten betrifft.“
“Eine demnächst zu treffende Entscheidung sollte daher einige Jahre Bestand haben und damit Planungssicherheit für alle Beteiligten schaffen,” ist er sich mit Astrid Rothe-Beinlich einig.
“Das Thüringenkolleg wurde 1991 gegründet, um jenen, die in der ehemaligen DDR keinen Zugang zum Abitur hatten, einen Zugang zur Allgemeinen Hochschulreife zu ermöglichen. Es ist insofern eine Errungenschaft der friedlichen Revolution“, erläutert die Landtagsabgeordnete. Ein zweiter Hauptgrund wurde mit dem allmählichen Zurücktreten des ersten zunehmend zur eigentlichen Bestimmung: Der zweite Bildungsweg. Allen jungen Erwachsenen sollte eine (zweite) Chance geboten werden, die Allgemeine Hochschulreife in einer Vollzeitausbildung zu erlangen. Rund 1000 Absolventen des Kollegs zeigen, dass diese Art der nachholenden Ausbildung ein Erfolgsweg ist.
“Wir sollten diesen Erfolgsweg fortsetzen. Denn wir sehen auch einen dritten Grund für das Kolleg: Hier könnten Zuwanderinnen und Zuwanderer ihre Bildung vertiefen oder abschließen, Deutschkurse belegen oder deutsche Abschlüsse nachholen. Das Kolleg könnte mit dieser Neuausrichtung auch zu einem zentralen Integrationsfaktor werden“, so Rothe-Beinlich abschließend.
veröffentlicht am 28.07.2016
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Grüne Stadtfraktion distanziert sich von Bausewein-Vorschlägen
Der Oberbürgermeister spielt mit dem Feuer. Nicht genug, dass er den Stadttrat über diese plötzliche Öffnungsidee wieder einmal nicht informiert oder gar in die Entscheidungsfindung einbezogen hat, er vollzieht damit einmal mehr eine Kehrtwendung im Umgang mit der Coronapandemie.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
(c) Malte
Bausewein spielt Russisch Roulette mit den Menschen
In Thüringen herrscht angesichts der bundesweit höchsten Infiziertenzahl noch immer eine angespannte Situation. In vielen Kommunen und Landkreisen sollen ab Montag wieder alle Schüler*innen zur Schule gehen dürfen, ohne dass dafür genügend Tests zur Verfügung stehen. Wir Grüne mahnen seit Monaten eine umfassende Teststrategie an, um vorsichtige und vor allem sichere Öffnungen zu ermöglichen.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Bündnisgrüne Mahnwache gegen häusliche Gewalt – Istanbul-Konvention umsetzten / Frauenhausfinanzierung sichern
„Fast jeden dritten Tag wird eine Frau von ihrem (Ex)-Partner umgebracht. Im Jahr 2019 gab es 115.000 erfasste Fälle von Gewalt an Frauen durch (Ex)-Partner – statistisch gesehen wird alle 45 min eine Frau Betroffene von häuslicher Gewalt. Diese Tatsachen geben uns zu denken. Jede Tat ist eine zu viel, deshalb müssen wir Frauen besser vor Gewalt schützen. Dazu muss die Gesellschaft sensibler für häusliche Gewalt werden und unsere Hilfestrukturen leichter zugänglich für Betroffene werden.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »