Erkenntnisse auch des Thüringer-Monitors weitgehend bestätigt
Der kürzlich vorgestellte Regierungsbericht zum Stand der deutschen Einheit zeigt ein enormes Problem mit menschenverachtenden Einstellungen in Deutschland auf. Die Studie sieht hier den Osten Deutschlands im besonderen Maße gefährdet. “Das sind im Wesentlichen keine neuen Erkenntnisse“, urteilen Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin und zuständig für die Themen Aufarbeitung und Rassismus, und Madeleine Henfling, Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag.
“Der Thüringen Monitor hat uns diese Befunde bereits in den letzten Jahren aufgezeigt. Die neuerliche Studie bestärkt uns allerdings in unserer Wahrnehmung der letzten Wochen und Monate: Da, wo sich politisch Verantwortliche nicht klar positionieren und ihre Zuständigkeit in der Auseinandersetzung mit extrem Rechten nicht wahrnehmen, entstehen Wohlfühlzonen für Neonazis. Wir brauchen daher eine verstärkte Sensibilisierung gerade auch in Behörden, Politik und bei der Polizei. Denn das macht oft den Unterschied, ob Angsträume entstehen oder eben nicht“, so Madeleine Henfling.
“Zugespitzt formuliert muss man konstatieren: Das Problem heißt vielerorts und gerade auch bei uns Rassismus“, so Astrid Rothe-Beinlich. “Wir brauchen dringend eine menschenrechtsorientierte Demokratiebildung und zwar von Anfang an.
Zudem gilt es, konsequent die demokratischen Abwehrkräfte zu stärken. Viel zu oft wird um des schönen Scheins willen geschwiegen. Dieses Wegschauen und nicht drüber reden vergiftet jedoch langfristig und nachhaltig das gesellschaftliche Klima. Probleme müssen erkannt werden bevor man sie lösen kann. Schweigen, Wegschauen und Leugnen sind keine Option.
Auch wenn es mitunter weh tut: Es gilt, wachsam zu sein, laut und deutlich Nein zu sagen zu Menschenverachtung und sich rechtem Populismus wenn es Not tut im wahrsten Sinne des Wortes in den Weg zu stellen oder zu setzen. Und da haben auch wir Abgeordneten eine Vorbildfunktion“, schließt die Grünenpolitikerin.
veröffentlicht am 18.05.2017
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Grüne gedenken der Opfer des Nationalsozialismus – Nie wieder!
An diesem Tag gedenken wir auch in diesem Jahr der Millionen Opfer des nationalsozialistischen Regimes. Unsere Gedanken sind bei ihnen und den Hinterbliebenen. Die Erinnerung an die vielen Opfer dieser menschenverachtenden Vernichtungsideologie sollte uns stets eine Mahnung sein, nie wieder solches Leid zuzulassen.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Der 9. November – Sinnbild für Schrecken und Hoffnung
Astrid Rothe-Beinlich: Rassismus und Antisemitismus konsequent entgegenstellen „Der 9. November ist Sinnbild für Schrecken und Hoffnung. Er erinnert uns an die Novemberpogrome des Jahres 1938 und die darauf einsetzende millionenfache…
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Grüne weiter für Parität
Zum Urteil des Verfassungsgerichts Brandenburg, welches das dortige Paritätsgesetz gekippt hat, erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Fraktionsvorsitzende der grünen Landtagsfraktion in Thüringen: “Wir bedauern die Entscheidung aus Brandenburg ebenso, wie die des…
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »