Madeleine Henfling und Astrid Rothe-Beinlich: Das Problem heißt Rassismus
In einer Pressemitteilung vom heutigen 26. September weist der Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (VBRG) auf das erschreckend hohe Niveau von Vorfällen rassistischer, rechter und antisemitisch motivierte Gewalt und Bedrohungen hin.
Astrid Rothe-Beinlich, Sprecherin für Migration, Flüchtlinge und Rassismus der Thüringer Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, erklärt dazu:
“Das von den Beratungsstellen festgestellte Ausmaß rassistischer und rechter Gewalt gegen Migrant*innen, gegen Menschen, die dem Feindbild von extremen Rechten entsprechen, ist besorgniserregend. Es ist nicht hinnehmbar, dass Menschen, nur weil sie anders aussehen oder eine vermeintlich andere Herkunft haben, immer wieder der Gefahr ausgesetzt sind, Opfer einer rassistischen oder rechtsextremen Tat zu werden. Allerdings verwundert dies vor dem Hintergrund rechtspopulistisch aufgeheizter Debatten und Aufmärsche wie zuletzt in Chemnitz, Köthen aber auch in Erfurt–Marbach nicht. Unsere Leitkultur ist das Grundgesetz und die Würde des Menschen ist unantastbar und auch migrationspolitsch nicht zu relativieren.“
Madeleine Henfling, Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus und Mitglied des Thüringer NSU-Untersuchungsausschusses, ergänzt:
“Aktuell gibt es ein Zusammenspiel von subkulturellen Neonazis und extremen Rechten in den Parlamenten. Der Trauermarsch in Chemnitz, an dem sich auch Politiker der AfD Seite an Seite mit Neonazis beteiligten, zeigt, welches Ausmaß der Schulterschluss genommen hat. Die Bagatellisierung von extrem rechten Vorfällen durch Behörden gefährdet die Betroffenen zusätzlich und ermutigt die Täter*innen. Deswegen gilt es, Haltung zu zeigen und Opfer sowie Betroffene nicht alleine zu lassen.“
“Wir brauchen eine Kultur des Hinsehens und Benennens, statt des Wegsehens und Verleugnens. Nur mit gegenseitigem Respekt und Solidarität werden wir das gesellschaftliche Klima dahingehend auch wieder ändern, nicht aber mit populistischen Überbietungswettbewerben, die allein auf die Ausgrenzung einzelner Gruppen setzt“, so Madeleine Henfling und Astrid Rothe-Beinlich abschließend.
veröffentlicht am 26.09.2018
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Bündnisgrüne Mahnwache gegen häusliche Gewalt – Istanbul-Konvention umsetzten / Frauenhausfinanzierung sichern
„Fast jeden dritten Tag wird eine Frau von ihrem (Ex)-Partner umgebracht. Im Jahr 2019 gab es 115.000 erfasste Fälle von Gewalt an Frauen durch (Ex)-Partner – statistisch gesehen wird alle 45 min eine Frau Betroffene von häuslicher Gewalt. Diese Tatsachen geben uns zu denken. Jede Tat ist eine zu viel, deshalb müssen wir Frauen besser vor Gewalt schützen. Dazu muss die Gesellschaft sensibler für häusliche Gewalt werden und unsere Hilfestrukturen leichter zugänglich für Betroffene werden.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Grüne Landtagsfraktion fordert umfassende Aufklärung und die Sicherung der noch vorhandenen Akten zur Operation FIDO
Zuallererst muss nun gewährleistet werden, dass alle noch vorhandenen Akten gesichert werden“, ergänzt Astrid Rothe-Beinlich, justizpolitische Sprecherin der Fraktion. „Wir werden uns für eine umfassende Aufklärung der Operation FIDO und die Hintergründe ihrer Einstellung, vorerst in den zuständigen Ausschüssen, einsetzen. Über weitere Schritte wird danach zu entscheiden sein.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Update: Grüne Landtagsfraktion beschließt Stufenplan: Perspektiven nach dem Lockdown
Wir arbeiten in unserem 4-Stufenplan ausdrücklich nicht mit starren Inzidenzwerten. Vielmehr wollen wir zu einem umfassenderen Berechnungsfaktor kommen, der Werte wie Hospitalisierungsgrad, Mortalitätsrate, Auslastung der IST-Betten oder die Dynamik des Infektionsgeschehens mit aufgreift. Da es einen solchen Faktor bisher noch nicht gibt, haben wir als Fraktion eine wissenschaftliche Erarbeitung in Auftrag gegeben“, so die Grünenpolitikerin weiter
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »