Gewalt und Morde an Frauen nicht länger verharmlosen

Pfefferlein, Henfling und Rothe-Beinlich: NEIN zu Gewalt gegen Frauen!

Der 25. November gilt als der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Seit 1981 organisieren Menschenrechtsorganisationen rund um den 25. November Veranstaltungen, bei denen die Einhaltung der Menschenrechte von Frauen und Mädchen auf die Agenda gesetzt wird. Ins Zentrum rücken dabei die Themen Zwangsprostitution, sexueller Missbrauch, Sextourismus, Vergewaltigung, ebenso wie Genitalverstümmelung, häusliche Gewalt und Zwangsheirat.

Weltweit erfahren über 30 Prozent aller Frauen Gewalt, so die Statistik der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2015. Das heißt: Im Durchschnitt wird jede dritte Frau Opfer einer Gewalttat, einer Vergewaltigung oder eines Angriffs. Auch in Deutschland erfahren Frauen und Mädchen tägliche Gewalt“ so Madeleine Henfling, bündnisgrüne Abgeordnete.

Die Zahlen aus den aktuellen BKA-Statistiken sind erschreckend:
– Alle 3 Minuten wird in Deutschland eine Frau vergewaltigt.
– 133.080 Menschen wurden in Deutschland im Jahr 2016 Opfer von Partnerschaftsgewalt. 82 Prozent aller Opfer sind Frauen.
– 441 Menschen wurden von ihren Partnern ermordet. 80 Prozent davon waren Frauen.

In Thüringen wurden 2017 2887 Fälle häuslicher Gewalt bei der Polizei bekannt. In Erfurt waren davon 627 Erwachsene und 308 Kinder betroffen. 93% von ihnen sind weiblich. Hinzu kommt, dass das Dunkelfeld häuslicher Gewalterfahren noch wesentlich größer ist.

Diese Zahlen sprechen eine erschütternde Sprache. Regelrecht fassungslos macht jedoch, dass Morde an Frauen und ihren Kindern, wenn sie im häuslichen Umfeld geschehen, immer wieder als sogenannte Beziehungstragödie oder Familiendrama verharmlost werden, wie gerade erst wieder in Jena geschehen.
Wir wollen und werden hierzu nicht länger schweigen. Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist mitnichten ein Kavaliersdelikt, sondern ein nicht zu akzeptierender Angriff auf die Integrität und die Betroffenen
“, stellt Astrid Rothe-Beinlich, grüne Justizpolitikerin, klar.

Zudem ist seit Jahren bekannt, dass fast die Hälfte aller von sexueller Gewalt Betroffene oft aus Scham mit niemandem darüber gesprochen haben, zumal wenn der Täter der aktuelle oder frühere Beziehungspartner ist oder war.
Um allen Betroffenen hier Anzeigen zu erleichtern, werben wir auch seit Jahren vehement für die Einführung der anonymen Spurensicherung
“ so Rothe-Beinlich weiter.

Die Anzahl weiblicher Opfer von Partnerschaftsgewalt hat innerhalb von vier Jahren um 8,1 Prozent zugenommen“, weiß Babett Pfefferlein, gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag.

Die seelische, körperliche und sexuelle Gewalterfahrung hat Folgen für die betroffenen Frauen selbst sowie ihr soziales Umfeld, insbesondere ihre Kinder. Die Folgen der Traumatisierung sind: Angst, Erkrankungen, Depression, Sucht und Suizidalität. Gleiche Rechte und ein Leben frei von Gewalt: Das ist das Ziel, das von Frauen und Männern gemeinsam erreicht werden muss“, fordern Babett Pfefferlein, Madeleine Henfling und Astrid Rothe-Beinlich.

veröffentlicht am 23.11.2018

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