Astrid Rothe-Beinlich dankt Aufarbeitungsinitiativen und wirbt für historisch-politische Bildung
Am morgigen Samstag jährt sich zum 32. Mal die Besetzung der Erfurter Stasizentrale. Um 18 Uhr wird daran vor der heutigen Bildungs- und Gedenkstätte in der Andreasstraße erinnert.
„Für uns Bündnisgrüne ist und bleibt es wichtig, die Erinnerung an die erste Besetzung einer Stasizentrale in der DDR wach zu halten. Dank der mutigen Frauen und Männer, die die Stasizentrale besetzten, wurde ein Großteil der Akten vor der Vernichtung bewahrt und damit ein wesentlicher Grundstein für die Aufarbeitung gelegt. Wir können froh und dankbar sein, mit der Bildungs- und Gedenkstätte in der Andreasstraße heute eine der herausragenden Aufarbeitungsstätten bundesweit in Erfurt am historischen Ort zu haben“, betont Astrid Rothe-Beinlich, Fraktionsvorsitzende der grünen Landtagsfraktion, die als Jugendliche 1989 selbst in der Bürgerwache vor Ort aktiv war.
Am 4. Dezember 1989 war es maßgeblich eine Gruppe von Frauen, die die Erfurter Bezirksverwaltung des MfS besetzte. Ihrem couragierten Beispiel folgten weitere Engagierte in unterschiedlichen Städten. Mit diesem Akt der Selbstermächtigung über einen bis dahin alle Lebensbereiche durchdringenden Geheimdienst wurden weltweit Zeichen für Zivilcourage gesetzt.
„Für mich persönlich war und ist die Zeit in der Bürgerwache der ehemaligen Stasizentrale bis heute prägend für mein politisches Engagement. Entscheidend bleibt, die Erinnerung auch daran wachzuhalten, wie mit einer friedlichen Besetzung die scheinbare Übermacht der SED-Diktatur und ihres Geheimdienstes gebrochen werden konnte. Aufarbeitung darf niemals ein Verfallsdatum kennen. Nur wer um seine Vergangenheit weiß, kann daraus lernen. Deshalb ist historisch-politische Bildung auch entscheidend für die Zukunft. Unser Dank gilt heute allen Zeitzeug*innen und in der Aufarbeitung Engagierten, hier sei insbesondere die Gesellschaft für Zeitgeschichte genannt, die jedes Jahr rund um den 4. Dezember zu unterschiedlichsten Veranstaltungen einlädt“, schließt Astrid Rothe-Beinlich.
Bei Rückfragen:
Anika Schidda, Pressesprecherin
Tel. (0361) 37 72666, (0151) 40 20 69 05
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen
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