Astrid Rothe-Beinlich: Die Bedarfe bei Sprachförderung waren noch nie so groß
Die Bundesregierung beabsichtigt, das Bundesprogramm für frühkindliche Bildung „Sprach-Kita: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ Ende 2022 auslaufen zu lassen. Mit dem Programm werden Fachkräfte zur Sprachförderung in Kindergärten mit überdurchschnittlich vielen Kindern mit sprachlichem Förderbedarf finanziert. Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
„Dass der Bund das erfolgreiche Bundesprogramm „Sprach-Kita“ in dieser Situation auslaufen lassen will, halte ich für eine riesengroße Fehlentscheidung. Schließlich waren die Bedarfe noch nie größer. Allein aus der Ukraine sind bereits mehr als 900.00 Geflüchtete nach Deutschland gekommen, viele davon sind Kinder im Kindergartenalter. Zwei Jahre Pandemie haben tiefe Spuren bei den Kleinsten, aber auch bei den Erzieher*innen hinterlassen. Jetzt die Unterstützung der Sprachförderkräfte abreißen zu lassen, wäre unverantwortlich. Ich appelliere an die Fraktionen im Bundestag, hier dringend nachzubessern.“
Die grüne Bildungspolitikerin weist darauf hin, dass der Verweis auf die Länderzuständigkeit und die angekündigten 2 Mrd. Euro für das Kita-Qualitätsgesetz zu kurz greifen. „Klar sind die Länder und allen voran die Kommunen für die Kindertagesbetreuung zuständig. Der Bund darf sich jedoch nicht so einfach aus der Verantwortung stehlen. Die Mittel für das Kita-Qualitätsgesetz sind für dringend notwendige Qualitätsverbesserungen bei den Personalschlüsseln eingeplant. Dass die Länder daraus jetzt die 230 Mio. Euro, die mit dem „Sprach-Kita“-Programm wegfallen, kompensieren sollen, halte ich für nicht machbar. Sonst würde die Qualität an anderer Stelle leiden.“
„In Thüringen erhält bislang jeder fünfte Kindergarten Unterstützung aus dem Bundesprogramm für Sprach-Kitas. Die Streichung des Programmes muss daher unbedingt vermieden werden. Ich hoffe, dass alle Regierungsfraktionen hier umdenken und entsprechend nachbessern“, betont Rothe-Beinlich abschließend.
Bei Rückfragen:
Anika Schidda, Pressesprecherin
Tel. (0361) 37 72666, (0151) 40 20 69 05
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen
www.gruene-thl.de
www.facebook.de/gruenethl
www.twitter.com/gruenethl
www.youtube.com/gruenethl
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Änderungsantrag zum Besoldungsgesetz sorgt für Gleichbehandlung aller Lehrkräfte
In der heutigen Sondersitzung des Haushalts- und Finanzausschusses haben die Koalitionstragenden Fraktionen einen Änderungsantrag zum Besoldungsgesetz eingereicht, der nun auch mit dem Gesetz in die Anhörung geht. „Ziel unseres Änderungsantrages ist es, dass die freien Schulen, die ihren Lehrkräften, Sonderpädagogischen Fachkräften und Erzieher*innen eine Inflationsausgleichsprämie gezahlt haben, diese zu 80 % auch vom Land erstattet bekommen. Damit sorgen wir für eine Gleichbehandlung des pädagogischen Personals und kommen unserem Versprechen nach, dass uns alle Lehrkräfte – egal in welcher Trägerschaft sich die Schule befindet, an der sie arbeiten – gleichbehandelt werden“, stellt Astrid Rothe-Beinlich, die Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, klar.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Grüne Fraktion fordert Promotionsrecht an Hochschulen für angewandte Wissenschaften
Die Gesetzesinitiative sieht vor, dass die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) endlich auch ein Promotionsrecht bekommen. Das ist eine Forderung, die wir Bündnisgrüne seit 2009 kontinuierlich vorgetragen haben. Wir hätten den HAWs das Promotionsrecht gerne schon mit der großen Novelle des Thüringer Hochschulgesetzes in der letzten Legislatur ermöglicht. Leider war das damals noch nicht konsensfähig. Umso mehr freut es uns, dass wir nun eine Einigung erzielen und eine entsprechende Initiative ins parlamentarische Verfahren einbringen konnten.“
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Einigung beim Schulgesetz in Thüringen
Im Thüringer Landtag wurde heute nach intensiven Beratungen in einer Sondersitzung des Bildungsausschusses ein Kompromiss zur Änderung des Thüringer Schulgesetzes erzielt. Die Verhandlungen, die seit 2022 zwischen den Fraktionen von Rot-Rot-Grün sowie CDU und FDP stattgefunden haben, ermöglichen nunmehr einen Minimalkonsens und schaffen Rechts- und Planungssicherheit für unsere Schulen.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »