Astrid Rothe-Beinlich wirbt für schulstufenbezogene Lehrer*innenausbildung
Heute wurde im Thüringer Landtag über die Situation und die Weiterentwicklung des Seiteneinstiegs in den Lehrer*innenberuf debattiert. Hintergrund ist, dass nach Prognosen der Kultusminister*innenkonferenz bis zum Jahr 2025 bundesweit mindestens 25.000 grundständig ausgebildete Lehrkräfte fehlen. Deshalb setzen immer mehr Länder auf Quer- und Seiteneinsteiger*innen. Astrid Rothe-Beinlich, Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, erklärt in diesem Zusammenhang:
„Angesichts des deutschlandweit immer größer werdenden Lehrkräftemangels müssen wir auch in Thüringen den etablierten Seiten- und Quereinstieg in den Lehrer*innenberuf verbessern und weiterentwickeln. Nahezu jede vierte Einstellung ist mittlerweile immerhin ein Seiteneinstieg. Damit die Quereinsteiger*innen besser vorbereitet in den Schulen ankommen, sehen wir durchaus die Notwendigkeit für intensivere Einstiegskurse. Wir werben gleichzeitig für mehr Zeit für die Nachqualifizierung und Weiterbildung während der Einstiegsphase. Außerdem braucht es verlässlichere Strukturen für das Mentoring sowie verringerte Deputatsvorgaben. Über weitere Weiterbildungsangebote an den Hochschulen können wir gern in den Ausschüssen für Bildung und Wissenschaft beraten.“
„Entscheidend für die Motivation zum Quer- oder Seiteneinstieg ist aus unserer Sicht die Anerkennung von Lebensrealitäten. Viele bringen umfängliche Lebens- und Praxiserfahrungen mit, die in Schulen vielfach für frischen Wind und neue Perspektiven sorgen, aber bisher kaum Anerkennung erfahren. Diese gilt es zu nutzen und mit passenden berufsbegleitenden Fortbildungsangeboten zu untersetzen“, so Rothe-Beinlich weiter.
Die grüne Bildungspolitikerin weist abschließend darauf hin, dass für diese Verbesserungen ebenfalls die notwendigen finanziellen Ressourcen zur Verfügung stehen müssen: „Ich hoffe, dass die CDU-Fraktion in den Haushaltsverhandlungen 2024 daran konstruktiv mitwirken wird. Um den Lehrkräftemangel langfristig wirksam zu beheben, werbe ich weiter für die Umstellung auf die schulstufenbezogene Lehrer*innenausbildung. Damit würden wir schulartübergreifend endlich einen flexibleren Lehrer*inneneinsatz erreichen. Leider blockiert die CDU diesen wichtigen Schritt seit langem, dabei wäre ein Umdenken auch hier drängender denn je.“
Bei Rückfragen
Anika Schidda
Pressesprecherin
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Landtagsfraktion Thüringen
Jürgen-Fuchs-Straße 1
99096 Erfurt
Telefon 0361 37-72666
Mobil 0151 40206905
Fax 0361 37-72665
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Änderungsantrag zum Besoldungsgesetz sorgt für Gleichbehandlung aller Lehrkräfte
In der heutigen Sondersitzung des Haushalts- und Finanzausschusses haben die Koalitionstragenden Fraktionen einen Änderungsantrag zum Besoldungsgesetz eingereicht, der nun auch mit dem Gesetz in die Anhörung geht. „Ziel unseres Änderungsantrages ist es, dass die freien Schulen, die ihren Lehrkräften, Sonderpädagogischen Fachkräften und Erzieher*innen eine Inflationsausgleichsprämie gezahlt haben, diese zu 80 % auch vom Land erstattet bekommen. Damit sorgen wir für eine Gleichbehandlung des pädagogischen Personals und kommen unserem Versprechen nach, dass uns alle Lehrkräfte – egal in welcher Trägerschaft sich die Schule befindet, an der sie arbeiten – gleichbehandelt werden“, stellt Astrid Rothe-Beinlich, die Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, klar.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Grüne Fraktion fordert Promotionsrecht an Hochschulen für angewandte Wissenschaften
Die Gesetzesinitiative sieht vor, dass die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) endlich auch ein Promotionsrecht bekommen. Das ist eine Forderung, die wir Bündnisgrüne seit 2009 kontinuierlich vorgetragen haben. Wir hätten den HAWs das Promotionsrecht gerne schon mit der großen Novelle des Thüringer Hochschulgesetzes in der letzten Legislatur ermöglicht. Leider war das damals noch nicht konsensfähig. Umso mehr freut es uns, dass wir nun eine Einigung erzielen und eine entsprechende Initiative ins parlamentarische Verfahren einbringen konnten.“
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Einigung beim Schulgesetz in Thüringen
Im Thüringer Landtag wurde heute nach intensiven Beratungen in einer Sondersitzung des Bildungsausschusses ein Kompromiss zur Änderung des Thüringer Schulgesetzes erzielt. Die Verhandlungen, die seit 2022 zwischen den Fraktionen von Rot-Rot-Grün sowie CDU und FDP stattgefunden haben, ermöglichen nunmehr einen Minimalkonsens und schaffen Rechts- und Planungssicherheit für unsere Schulen.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »