Astrid Rothe-Beinlich: Verordnung atmet den Geist von Bevormundung
Die grüne Landtagsfraktion erteilt dem Vorhaben des Innenministeriums eine klare Absage, nur die Schaffung neuer Plätze für Asylbewerber/innen in sogenannten Gemeinschaftsunterkünften mit 7.500 Euro pro Platz zu fördern.
„Mit dieser Verordnung führt die Thüringer Landesregierung die oft gepriesene Willkommenskultur einmal mehr ad absurdum, wenn es alleinig auf Gemeinschaftsunterbringung setzt„, kritisiert die grüne Flüchtlingspolitikerin Astrid Rothe-Beinlich.
„Wir teilen hier die Kritik des Landkreistages und des Gemeinde- und Städtebundes, dass offenkundig nur die Gemeinschaftsunterbringung unterstützt wird, zumal alle wissen, dass eine dezentrale Unterbringung sowohl dem Wunsch der Betroffenen nach Privatsphäre entspricht als auch die Integration erleichtert und zudem für viele Kommunen einfacher und kostengünstiger zu realisieren ist„, sagt die Grünenpolitikerin weiter.
Ähnlich wie der Flüchtlingsrat und die kommunalen Spitzenverbände fürchter Rothe-Beinlich zudem, dass sich mit einer solchen Verordnung die derzeitig positive Entwicklung hin zu mehr dezentraler Unterbringung umkehrt.
„Diese Verordnung geht zum einen an der Realität in vielen Kommunen vorbei, da es in Thüringen durchaus Leerstand gibt und atmet zudem den Geist von Kontrolle und Bevormundung„, so der Vorwurf von Astrid Rothe-Beinlich.
„Erklärtes Ziel sollte doch sein, den Flüchtlingen eine menschenwürdige Unterbringung zu garantieren und alle Bemühungen der Kommunen dahingehend auch finanziell zu unterstützen. Die Verordnung in der vorliegenden Form wäre ein Schlag ins Gesicht aller, die sich seit Jahren für eine verbesserte Unterbringung und die Schaffung moderner Unterbringungskonzepte stark machen„, schließt die Flüchtlingspolitikerin.
veröffentlicht am 22.07.2014
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Rassismus und Homophobie dürfen auch in der Justiz keinen Platz haben
Mit Blick auf die aktuelle Berichterstattung zum Vizepräsidenten und Asyl-Richter am Verwaltungsgericht Gera, erklärt Astrid Rothe-Beinlich, justizpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag: „Schon in der Vergangenheit hat die Berichterstattung ein eindeutiges Bild der einseitigen Entscheidungspraxis Fuchs‘ gezeichnet. Wenn die jetzt dank der Antifa Freiburg bekannt gewordenen Äußerungen im Internetforum „TraMiZu“ dem Richter Christian Bengt Fuchs zugeordnet werden können, wären damit rassistische, homophobe, frauenfeindliche und verfassungswidrige Überzeugung tragfähig belegt. Die Person, die die aufgeführten Äußerungen getätigt hat, steht in ihren Überzeugungen fernab der Wertebasis unseres Grundgesetzes. Sollten sich die Recherchen bestätigen, sehen wir nicht, wie diese Person weiter als Richter*in tätig sein könnte.“
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Grüne Fraktion zu den Beschlüssen der Ministerpräsident*innenkonferenz
Die aus Thüringen und Bremen abgegebene Protokollerklärung begrüßt die bündnisgrüne Fraktion ausdrücklich. „Wir teilen ganz klar die Einschätzung, dass auch Geflüchtete schnellstmöglich Zugänge zu Bildung, Ausbildung und zum Arbeitsmarkt bekommen. Nur so kann Integration gelingen. Deshalb muss auch endlich Schluss sein mit den Arbeitsverboten“, so Rothe-Beinlich weiter.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Grüne Fraktion zur Innenminister*innenkonferenz: Keine populistischen Asylrechtsverschärfungen
Fakt ist: Die Lage für die Jesid*innen im Irak lässt weiterhin nicht im Entferntesten zu, sie dorthin zurückzuschicken. Deshalb ist ein bundeseinheitlicher Schutz für sie überfällig. Auf der Tagesordnung der Konferenz stehen neben diesem Antrag aber auch zahlreiche Forderungen nach Asylrechtsverschärfungen.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »