Mit dem Rad von Sonneberg nach Meiningen
Auch in diesem Jahr lädt die grüne Landtagsfraktion in Kooperation mit dem DAKT e. V. unter der Leitung von Astrid Rothe-Beinlich, Sprecherin für Aufarbeitung der Fraktion, und Carsten Meyer, Vorsitzender von DAKT e. V., dazu ein, ein Teilstück der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze mit dem Rad zu erFAHRen. Ins Leben gerufen hat der ehemalige grüne Thüringer Landtagsabgeordnete Carsten Meyer die Tour im Jahr 2010. Seitdem findet sie jährlich um das Datum des Gedenktages des Mauerbaus herum statt. Sie verbindet politisches und ökologisches Interesse mit Fahrfreude und Vergnügen zu einer Entdeckungsreise in die deutsch-deutsche Geschichte. In diesem Jahr findet die Tour vom 14. bis 16. August statt.
Gemeinsam mit den 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zwischen acht und 65 Jahren werden Astrid Rothe-Beinlich und Carsten Meyer den äußersten Süden Thüringens erkunden. Zwischen Thüringen und Bayern pendelnd, legen sie während der Tourtage circa 145 Kilometer auf Zweirädern zurück.
„Bis vor 26 Jahren waren solche Touren unmöglich, denn hier teilte eine tödliche Grenze nicht nur Deutschland, sondern Europa und die Welt. In Anknüpfung an die Berliner Mauerradtouren und das Radwandern am Grünen Band gedenken wir unter der Überschrift ‚Grenze erFAHRen‘ aktiv dieser Teilung und laden zugleich dazu ein, die Gegenwart der Region zu entdecken„, beschreibt Rothe-Beinlich ihre Motivation.
Streckenführung und Ablauf sind so geplant, dass auch Familien sowie Menschen mit weniger intensivem Radtraining mitradeln können. Zusätzlich wird die Tour von einem Begleitfahrzeug unterstützt, das im Gepäck mehrere Elektro-Fahrräder bereithält.
Die Radtour startet am Freitag gegen Mittag am Sonneberger Hauptbahnhof. Erste Station ist die Tanzlinde in Effelder, die als ganz besonderes Kultur- und Naturdenkmal auf eine über 300-jährige Geschichte zurückblickt. Am Froschgrundsee, einige Kilometer weiter, wird in einem Naturschutzgebiet am Grünen Band gepicknickt. In Görsdorf besichtigt die Reisegruppe Überreste der alten Grenzanlagen. Im bayerischen Bad Rodach übernachten die Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer.
Am Samstagvormittag führt die Weiterreise ins Zweiländermuseum Rodachtal in Streufdorf. Im Anschluss geht es weiter nach Haubinda: Dort werden die Reisenden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der freien Hermann-Lietz-Schule empfangen und lernen das große Schulgelände kennen. Nächste Station ist das Schloss Bedheim. Die Vorsitzende des Fördervereins Schloss Bedheim e.V. wird Geschichten aus den alten Gemäuern erzählen, die Leiterin des LebensGartens von einem biologisch-dynamischen Gartenprojekt mit sozial-integrativem Anspruch. 18 Uhr findet ein öffentlicher Vortrag im Schloss Bedheim statt (für alle, nicht nur für die Tourteilnehmerinnen und Tourteilnehmer): Reinhard Hotop referiert zum aktuellen Thema Rechtsextremismus in Südthüringen.
Am Sonntagmorgen geht die Reise in Hildburghausen weiter. Auf dem Weg nach Meiningen besichtigen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Hennebergische Museum Kloster Veßra. Am Nachmittag besuchen sie dann die Bakunin-Hütte bei Meiningen – eine Wanderhütte, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Meininger Anarcho-Syndikalistinnen und -Syndikalisten als Ausflugsziel, Urlaubs- und Versammlungsort errichtet wurde. Erst seit einigen Jahren wird die Geschichte dieses Ortes vom Wanderverein Bakunin-Hütte e.V. aufgearbeitet. Mit einem Gespräch über aktuelle Asylpolitik in Thüringen und gegenwärtige Grenzen in Europa mit der Flüchtlings- und Aufarbeitungspolitikerin Astrid Rothe-Beinlich lassen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Fahrradtour „Grenze erFAHRen 2015“ ausklingen. Sie endet am späten Nachmittag in Meiningen.
Eine Begleitung einzelner Stationen der Tour durch Vertreterinnen und Vertreter der Medien ist ausdrücklich erwünscht. Die Tour kann unter dem Hashtag #Grenzerfahrung2015 in den sozialen Medien verfolgt werden.
veröffentlicht am 11.08.2015
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