Der Verein für Aktive Flüchtlingshilfe & Integration kam mit seinen Bundesfreiwilligen zur Bildungsfahrt in den Landtag
Siebenunddreißig Frauen und Männer, Geflüchtete aus unterschiedlichsten Ländern, kamen auf Einladung von Astrid Rothe-Beinlich heute in den Landtag. Nach einer kleinen Einführung und Besichtigung der Besuchertribüne des Landtages entspann sich eine lebhafte Diskussion mit Landtagskollegen der Fraktionen Die Linke und der SPD sowie einem Referenten der CDU, die Astrid eingeladen hatte.
Wie funktioniert Oppositionsarbeit, wie wird sie finanziert, was halten die Fraktionsvertreter von Frau Merkel waren einige der Fragen aus dem Publikum, die dank eines Dolmetschers, gebürtig aus Syrien, hin und her übertragen wurden. Warum gibt es so wenig Sozialen Wohnungsbau, der neben Geflüchteten auch vielen anderen dienen würde. Was kann man tun, wenn man nur wegen des ausländisch klingenden Namens keine Wohnung bekommt. Wieso werden in Gera einige Kinder von Geflüchteten nicht beschult? Hier erklärte Astrid Rothe-Beinlich ganz klar, die Schulpflicht gilt für alle Kinder, egal welcher Herkunft. Darüberhinaus müsse das Recht auf Bildung ausgeweitet werden, um auch Jugendichen, die älter als 16 Jahren sind, einen Schulabschluß zu ermöglichen.
Wie es die Abgeordneten mit der Religion halten würden, wenn zum Beispiel Frauen mit Kopftuch in den Landtag kommen würden, war eine andere aufgeworfene Frage. Hier herrschte Einigkeit bei allen Beteiligten im Podium – die Religionsfreiheit gelte für alle und würde auch Landtage und Gotteshäuser einschließen.
veröffentlicht am 11.05.2017
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Thüringen ist offen für Zukunft: Vielfalt und Willkommenskultur leben, Teilhabe und Arbeit ermöglichen, Rassismus und Antisemitismus ächten
Thüringen wird in den nächsten Jahren fast ein Zehntel seiner Einwohnung verlieren. Das sagen uns
alle demografischen Berechnungen deutlich. Aber: Thüringen gewinnt zugleich Menschen, die aus
den unterschiedlichsten Gründen neu zu uns kommen, sei es, weil sie als Fachkräfte, für Studium und
Ausbildung zu uns kommen, Familienangehörige bereits in Deutschland leben, oder aber, weil sie
aufgrund der Situation in ihren Herkunftsländern vor Krieg, Vertreibung, Ausgrenzung oder
Diskriminierung fliehen. Wir wollen nach Deutschland kommende Menschen willkommen heißen und
mit ihnen gemeinsam ein lebens- und liebenswertes Land gestalten. Wir bekennen uns zu einer
Gesellschaft, die auf Offenheit, Solidarität und Vielfalt basiert. Migration ist längst eine Lebensrealität
unserer Gesellschaft und bringt kulturelle Bereicherung sowie gesellschaftlichen und wirtschaftlichen
Mehrwert. Doch um zu einem gelingenden Miteinander zu kommen und Thüringen gerecht und
zukunftsfähig zu gestalten, braucht es einen gesamtgesellschaftlichen Transformationsprozess und
insbesondere folgende Bausteine:
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
NEUTRALITÄT JA, ABER BITTE MIT HALTUNG!
Klimawandel, Migrationsdebatte, gendersensible Sprache oder Rechtsextremismus. Themen wie diese erhitzen nicht nur die Gemüter der Erwachsenen, sondern werden auch immer wieder von Schüler*innen thematisiert und nachgefragt. Auch Lehrer*innen sind Menschen, ein Teil der Gesellschaft und haben eigene Meinungen zu diesen Themen.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Erfurter Grüne kritisieren Missstände und fehlende Willkommenskultur in der AusländerbehördeAstrid Rothe-Beinlich und Jasper Robeck: Beschwerdestelle jetzt schaffen!
„Wir haben genug davon, dass die Erfurter Ausländerbehörde alle paar Wochen im Rampenlicht fragwürdiger Entscheidungen steht. Es ist schwer nachvollziehbar, dass ein junger, motivierter Mensch mit einem Arbeitsverbot belegt wird. Der Ermessensspielraum ist hier zuungunsten des Betroffenen ausgelegt worden, insbesondere die Wortwahl erweckt den Eindruck einer menschenverachtenden Behördenpraxis. Hier braucht es dringend einen Kurswechsel und die nötige Sensibilität im Umgang mit Menschen. Unser Ziel sollte eine Willkommens- und keine Abschreckungsbehörde sein.“
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »