Grundrecht auf Asyl darf nicht infrage gestellt werden!
Für Mittwoch, 23. September, ruft die AfD Thüringen erneut zu einer Kundgebung unter dem Motto „Deutschland und Thüringen dienen – Asylchaos beenden“ auf. Bereits letzte Woche hatte die Partei Hand in Hand mit bekannten Rechtsextremen und mehreren Hooligans rassistische Ressentiments geschürt und für einen Einwanderungsstopp demonstriert. Die grüne Landtagsfraktion und der grüne Landesverband in Thüringen rufen erneut dazu auf, Gesicht für eine gelebte Willkommenskultur zu zeigen und sich der Stimmungsmache von Rechts zu widersetzen.
„Offensichtlich braucht die AfD eingefleischte Nazis und gewaltbereite Hooligans, um ihre Demonstrationen zu füllen. Damit macht sie sich zum parlamentarischen Arm von Rechtsradikalen in Thüringen und Deutschland“, so die grünen Landtagsabgeordneten Dirk Adams, Astrid Rothe-Beinlich und Madeleine Henfling, die insbesondere auf die von „Pro Asyl“ und dem Flüchtlingsrat unterstützte Demonstration gegen die Verschärfung des Asylrechts ab 16:30 Uhr auf dem Anger hinweisen: „Wir dürfen nicht zulassen, dass das Grundrecht auf Asyl infrage gestellt wird. Die von der Bundesregierung vorgesehenen Änderungen des Asylrechts sind menschenverachtend und teils verfassungswidrig. Statt Rufen nach Abschiebung und Abschottung brauchen wir endlich eine ausreichende finanzielle Beteiligung des Bundes an den Unterbringungskosten, gelingende Integrationsangebote, einen vereinfachten Arbeitsmarktzugang und die Einführung einer medizinischen Gesundheitskarte für alle. Wieder einmal gilt es, ein friedliches und buntes Zeichen gegen rassistische Ressentiments, für Toleranz und die notwendige Unterstützung von Schutzsuchenden zu setzen.„
Die grüne Landessprecherin Stephanie Erben fügt hinzu: „Verbindungen zwischen AfD und der ‚PEGIDA‘-Bewegung haben gezeigt, dass sich die Partei als parlamentarische Vertretung rechter Bewegungen sieht. Das vermeintliche ‚Saubermann‘-Image, welches Björn Höcke der AfD geben möchte, darf nicht über die rassistischen und verschwörungstheoretischen Positionen der Partei hinwegtäuschen. Wir Thüringer Grüne unterstützen die morgigen Gegenkundgebungen, um unsere Kritik an der AfD in die Öffentlichkeit zu tragen und ihre menschenfeindlichen Positionen zu entlarven.„
Zum Ablauf:
Ziel ist es, zusammen mit „Pro Asyl“ und dem Flüchtlingsrat um 16:30 Uhr am Anger ein Zeichen gegen die Verschärfung des Asylrechts zu setzen, um sich dann gemeinsam ab 17:30 Uhr den Protesten gegen die AfD-Demo an der Ecke Bahnhofstraße/Juri-Gagarin-Ring (Deutsche Bank) anzuschließen. Nachfolgend geht es in Richtung Hirschgarten/Staatskanzlei.
_______
Die verwendete Grafik ist das Logo von Pro Asyl e.V. Quelle: www.proasyl.de/
veröffentlicht am 22.09.2015
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Rassismus und Homophobie dürfen auch in der Justiz keinen Platz haben
Mit Blick auf die aktuelle Berichterstattung zum Vizepräsidenten und Asyl-Richter am Verwaltungsgericht Gera, erklärt Astrid Rothe-Beinlich, justizpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag: „Schon in der Vergangenheit hat die Berichterstattung ein eindeutiges Bild der einseitigen Entscheidungspraxis Fuchs‘ gezeichnet. Wenn die jetzt dank der Antifa Freiburg bekannt gewordenen Äußerungen im Internetforum „TraMiZu“ dem Richter Christian Bengt Fuchs zugeordnet werden können, wären damit rassistische, homophobe, frauenfeindliche und verfassungswidrige Überzeugung tragfähig belegt. Die Person, die die aufgeführten Äußerungen getätigt hat, steht in ihren Überzeugungen fernab der Wertebasis unseres Grundgesetzes. Sollten sich die Recherchen bestätigen, sehen wir nicht, wie diese Person weiter als Richter*in tätig sein könnte.“
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
17. Juni erinnert an den Volksaufstand und die Opfer von SED-Unrecht und Willkürherrschaft
„Vor 71 Jahren entwickelte sich ein Streik für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen in Ost-Berlin zu einem landesweiten Aufstand gegen die SED-Diktatur, der schließlich blutig niedergeschlagen wurde. Am 17. Juni gedenken wir der Opfer, Toten und Verhafteten und erinnern zugleich an den ersten mühsam erkämpften Schritt zur Beendigung der SED-Diktatur in Ostdeutschland. Wir gedenken aller, die im Widerstand gegen die Willkür ihr Leben ließen. Zudem gilt unsere Unterstützung denen, die in der Folge zu Opfern des SED-Unrechts wurden und noch heute mit den Folgen zu leben haben.“
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Kindergartengesetz setzt Maßstäbe – Danke für den außerparlamentarischen Druck!
„Wir haben von Beginn an mit unserer Gesetzesinitiative deutlich gemacht, dass wir den Betreuungsschlüssel senken wollen und ich bin froh, dass wir Wort halten konnten. Denn es ist kein Geheimnis, dass es ohne den Druck von Erzieher*innen, Eltern, Trägern und Gewerkschaften schwer geworden wäre, die CDU von einer Zustimmung zu unserem Gesetz zu überzeugen. Für dieses Engagement mit Demonstrationen und vielfältigen Aktionen bin ich daher von ganzem Herzen dankbar.“
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »