Astrid Rothe-Beinlich: Uns ging und geht es um eine demokratische Kultur für morgen
Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat für die kommende Plenarsitzung eine Aktuelle Stunde zum Thema: „Unserer Geschichte verpflichtet. 30 Jahre friedliche Revolution in Thüringen“ beantragt.
Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Parlamentarische Geschäftsführerin und Sprecherin für Aufarbeitung in der grünen Fraktion:
„Die friedliche Revolution jährt sich in diesem Herbst zum 30. Mal. Unser Dank gilt daher all den mutigen Frauen und Männern, die im Herbst1989 mit der Kerze in der Hand und den Forderungen nach Reise-, Presse- und Meinungsfreiheit, nach freien Wahlen und Rechtstaatlichkeit die SED-Diktatur in die Knie zwangen. Wir von r2g in Thüringen sind uns einig, dass die Aufarbeitung der SED-Diktatur in all ihren Facetten weder überflüssig noch rückwärtsgewandt ist. Uns ging und geht es um die demokratische Kultur für morgen.“
Schier unerträglich ist es daher, wenn heute die sog. Alternative für Deutschland landauf landab versucht, in ihrem Wahlkampf die friedliche Revolution von 1989 für ihre Zwecke zu vereinnahmen.
Rothe-Beinlich positioniert sich dazu wie folgt:
„Wir sind daher den vielen Bürgerrechtler*innen um Frank Ebert und Ilko-Sascha Kowalczuk zu Dank verpflichtet, die mit ihrem Offenen Brief: Nicht mit uns: Gegen den Missbrauch der friedlichen Revolution 1989“ eineindeutig Stellung bezogen haben, indem sie formulierten: „“Wenn heute die ‚Alternative für Deutschland‘ versucht, die DDR mit der jetzigen Bundesrepublik gleichzusetzen und ihre Führung versucht, sich als Vollender einer angeblich unvollkommenen Revolution anzupreisen, sowie zum Aufstand aufzurufen, so wird hier eine Geschichtslüge verbreitet.“
Abschließend gibt Grünenpolitikerin Astrid Rothe-Beinlich zu bedenken:
„Fakt ist: Dank der friedlichen Revolution, die ganz sicher ohne Gorbatschow und die Solidarnosc-Bewegung in Polen so nie denkbar gewesen wäre, kam es überhaupt erst wieder zu einem geeinten Europa. Es waren die mutigen Bürgerinnen und Bürger in der DDR, die mit ihrer Friedfertigkeit und Klarheit zum Sturz der Mauer beitrugen und denen wir heute Freiheit und Demokratie verdanken, die es allerdings jeden Tag aufds Neue zu verteidigen und erfahrbar zu machen gilt. Dies lehrt uns auch und gerade das Agieren der rechtspopulistischen AfD, der es unterm Strich um nicht mehr oder weniger als die Abschaffung unserer liberalen Rechtsstaatlichkeit geht.“
veröffentlicht am 25.09.2019
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
17. Juni erinnert an den Volksaufstand und die Opfer von SED-Unrecht und Willkürherrschaft
„Vor 71 Jahren entwickelte sich ein Streik für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen in Ost-Berlin zu einem landesweiten Aufstand gegen die SED-Diktatur, der schließlich blutig niedergeschlagen wurde. Am 17. Juni gedenken wir der Opfer, Toten und Verhafteten und erinnern zugleich an den ersten mühsam erkämpften Schritt zur Beendigung der SED-Diktatur in Ostdeutschland. Wir gedenken aller, die im Widerstand gegen die Willkür ihr Leben ließen. Zudem gilt unsere Unterstützung denen, die in der Folge zu Opfern des SED-Unrechts wurden und noch heute mit den Folgen zu leben haben.“
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Kindergartengesetz setzt Maßstäbe – Danke für den außerparlamentarischen Druck!
„Wir haben von Beginn an mit unserer Gesetzesinitiative deutlich gemacht, dass wir den Betreuungsschlüssel senken wollen und ich bin froh, dass wir Wort halten konnten. Denn es ist kein Geheimnis, dass es ohne den Druck von Erzieher*innen, Eltern, Trägern und Gewerkschaften schwer geworden wäre, die CDU von einer Zustimmung zu unserem Gesetz zu überzeugen. Für dieses Engagement mit Demonstrationen und vielfältigen Aktionen bin ich daher von ganzem Herzen dankbar.“
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Update: Verbesserung des Betreuungsschlüssels soll kommen
Der Kompromiss sieht eine deutliche Verbesserung des Personalschlüssels auf 1:12 für Kinder über drei und 1:6 für Kinder zwischen zwei und drei Jahren vor. Eine Allianz aus Trägern, Gewerkschaften und Elternvertretungen hat sich in den letzten Wochen insbesondere für eine Verständigung auf 1:12 starkgemacht.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »