Als Vizepräsidentin des Thüringer Landtages hält Astrid Rothe-Beinlich das Grußwort anlässlich der Ehrung der Nachwuchssportlerinnen und –sportler der Sommersportarten 2013 am 5. Dezember 2013 im Thüringer Landtag
Als Vizepräsidentin des Thüringer Landtages hält Astrid Rothe-Beinlich, MdL, das Grußwort anlässlich der Ehrung der Nachwuchssportlerinnen und –sportler der Sommersportarten 2013 am 5. Dezember 2013 im Thüringer Landtag:
„Sehr geehrter Herr Staatssekretär Dr. Hartmut Schubert, sehr geehrter Herr Dr. Kuno Schmidt, verehrte Damen und Herren Abgeordnete, liebe Sportlerinnen und Sportler,
„Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine, kürzt die öde Zeit, und er schützt uns durch Vereine, vor der Einsamkeit.“ (Joachim Ringelnatz)
ich freue mich, heute auf der Veranstaltung der Stiftung Thüringer Sporthilfe zu Gast zu sein und mit einem Grußwort die Thüringer Nachwuchssportler sowie alle weiteren Gäste im Thüringer Landtag willkommen zu heißen. An dieser Stelle darf ich Ihnen die besten Grüße von Landtagspräsidentin Birgit Diezel ausrichten, die heute leider terminlich verhindert ist und Sie daher nicht persönlich im Landesparlament begrüßen kann. Mit dem Thüringer Landtag als Zentrum der Demokratie haben Sie einen passenden Ort gewählt, um die Thüringer Nachwuchssportlerinnen und -sportler der Sommersportarten 2013 zu ehren.
Zugleich nutzen Sie den heutigen Tag als Möglichkeit, um sich über die Arbeit des Thüringer Landesparlaments zu informieren. Meine Damen und Herren, Sport und Bewegung sind als Ausgleich für Geist und Seele in unserer heutigen Zeit von großer Bedeutung. Langes Sitzen im Büro oder lange Autofahrten sind für viele von uns heute alltäglich. Selbst unsere Kinder verbringen schon viele Stunden sitzend in der Schule. Die Zahl der Bewegungsmuffel hat in den vergangenen Jahren in unserem Land stark zuge-nommen. Klettern und Springen, wandern, auf Bolzplätzen Fußball spielen, tanzen oder schwimmen, den Schulweg mit dem Rad oder zu Fuß zurücklegen, das machen leider immer weniger Kinder – sie kennen es ja oftmals auch nicht anders von ihren Eltern. Gestatten Sie mir an dieser Stelle eine kleine Anekdote. Jeder und jedem Abgeordneten im Thüringer Landtag steht nach dem Abgeordnetengesetz ein Parkplatz in unserer Tiefgarage zu. Dieser ist persönlich an den oder die Abgeordnete gebunden. Ich habe aber weder ein Auto noch einen Führerschein. Wohl aber ein Fahrrad, mit dem ich in der Regel von Marbach zum Landtag fahre. Also habe ich mir auf meinen Stellplatz Fahrradständer montieren lassen, was noch immer so manche/n in Erstaunen versetzt, wenn ich dort zwischen all den Autos meinen Drahtesel parke.
Es freut mich sehr, dass die Thüringer Nachwuchssportlerinnen und -sportler und die Stiftung Thüringer Sporthilfe mit gutem Beispiel vorangehen und mit Ausdauer und Engagement den Sport im Freistaat fördern. Denn in Thüringen hat der Sport einen besonders hohen Stellenwert. Neben den Bewegungsmuffeln gibt es trotzdem eine erfreulich große Zahl von Sportbegeisterten in unserem Land. Davon zeugen die vielen Sportangebote, die rund 3.500 Vereine, die mehr als 100 Sportarten offerieren, aber auch die großartigen Erfolge unserer SpitzensportlerInnen und NachwuchsathletInnen bei internationalen Wettkämpfen. Ob beim Radfahren, Biathlon, Bobfahren oder beim Eisschnellauf: Thüringer SportlerInnen sind in diesen Disziplinen spitze! Die Vielfalt im Breitensport und die hervorragenden Leistungen im Spitzensport sind ein Qualitätsmerkmal unseres Landes, das sich auch als Wiege des deutschen Schulsports versteht. Dank Johann Christoph Friedrich GutsMuths haben die sog. Leibesertüchtigung und Gymnastik eine lange Tradition in Thüringen. Am GutsMuths–Rennsteiglauf, dem größten europäischen Crosslauf durch den Thüringer Wald, nehmen jedes Jahr 15.000 LäuferInnen, Nordic Walker und Wanderer teil.
Ebenso bekannt ist Oberhof als das Wintersportzentrum im Freistaat. Der Spitzensport „made in Thüringen“, auf den wir als Thüringer außerordentlich stolz sind, dieser Spitzensport ist ohne den Breitensport, die Ausbildung, Ihr Mittun an der Basis, un-denkbar. Breitensport ist ein Wert an sich. Er ermöglicht Spaß an Aktivität und Bewegung, auch ohne Wettkampf und ohne Leistungsdruck. Hunderte von wissenschaftlichen Studien belegen: Wer sportlich aktiv ist, erhöht seine Lebenserwartung und tut etwas für das eigene Wohlbefinden. Das Land Thüringen förderte den Breitensport in Thüringen in den letzten Jahren mit rund 20 Millionen Euro (Stand 2009). Mit der Förderung setzt sich der Staat dafür ein, dass alle Bürgerinnen und Bürger die Chance haben Sport zu treiben. Dem Thüringer Landesportbund kommt in der Förderung eine besondere Bedeutung zu. Thüringenweit sind rund 367.000 Menschen in Sportvereinen aktiv, dies entspricht 16,6 Pro-zent der Thüringer Gesamtbevölkerung. In 45 Sportfachverbänden mit 24 Anschlussorgani-sationen sowie mit der Hilfe von 23 Kreis- und Stadtsportbünden organisieren über 3459 Sportvereine das tägliche Sporttreiben für die Bürgerinnen und Bürger.
Der Breitensport hat zudem eine wichtige soziale Funktion wie beispielsweise bei der Vorbeugung von Gewalt aber auch in Punkto Inklusion und Integration. Der Sport ist eine nicht zu unterschätzende Säule einer lebendigen und erfahrbaren Zivilgesellschaft! Wer miteinander Sport treibt, der übt Fairness und Augenhöhe gleichermaßen und weiß ganz genau, dass die Hautfarbe, die Herkunft oder die sexuelle Orientierung des Sportlers oder der Sportlerin völlig nebensächlich ist. Gleiches gilt bei den SportlerInnen, die trotz Behinderungen ganz herausragende und beachtliche sportliche Erfolge erzielen, das Team stärken und so vielen vermeintlich Gesunden vormachen, wie Sport verbindet. Im Sport ist es normal, verschieden zu sein und das ist auch gut so. Außerdem werden beim Breitensport Nachwuchstalente für den Thüringer Spitzensport entdeckt, so wie Sie, liebe Nach-wuchssportler des Jahres 2013. Ich bin mir sicher, Sie erinnern sich noch gerne an Ihre ersten Trainingseinheiten im örtlichen Sportverein zurück. Verehrte Anwesende, vor diesem Hintergrund danke ich der Stiftung Thüringer Sporthilfe. Mit der Förderung und Ehrung der einzelnen Sportler leisten Sie einen wichtigen Beitrag, um Talente voranzubringen. Sie fördern die Leistungen junger Sportlerinnen und Sportler, die wiederum mit ihren Erfolgen Botschafter des Freistaats im In- und Ausland sind. Für dieses Engagement gebührt Ihnen unser aller Dank und Respekt. Den NachwuchssportlerInnen und -sportlern wünsche ich für Ihre nächsten Herausforderungen und Wettkämpfe viel Erfolg. Ich bin mir sicher, wir werden in den nächsten Jahren noch viel von Ihnen hören. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.“
Hinweis: Es gilt das gesprochene Wort.
Angehängt finden Sie das obige Manuskript der Rede auch zum Download.
veröffentlicht am 05.12.2013
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