Zu dem Vorschlag der Fraktionsvorsitzenden Susanne Hennig-Wellsow, DIE LINKE, die Weihnachtsferien nach vorn zu verlängern, erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
„Sicher kann man diesen Vorschlag prüfen. Wir kommen allerdings zu dem Schluss, dass wir alles dafür tun sollten, Unterricht und frühkindliche Bildung so lange dies sicher machbar ist, zu ermöglichen. Die Schul- und Kindergartenschließungen im Frühjahr haben viele Familien bereits vor Zerreißproben gestellt. Hinzu kommt, dass sich Bildungsungerechtigkeiten weiter verschärft haben. Zu viele Stunden sind bereits ausgefallen, notwendige Förderung blieb auf der Strecke. Zudem wissen wir, wie sehr Kinder andere Kinder und den Austausch mit Gleichaltrigen brauchen. Viele Eltern haben auch keinen Urlaub mehr, den sie zusätzlich nehmen können.“
„Wir plädieren dafür, gerade jetzt einen kühlen Kopf zu behalten. Wenn Infektionen vorkommen, wird schon heute mit Distanzunterricht adäquat reagiert. Zudem ist es schon mutig, den Eltern jetzt fröhliche Weihnachten in Großfamilie zu versprechen. Niemand kann im Moment sagen, wie sich das Infektionsgeschehen entwickelt. Wir können nur an alle appellieren, sich auch im privaten Umfeld konsequent an Abstands- und Hygieneregeln zu halten. So helfen und schützen wir einander am besten. Pauschale Schul- und Kitaschließungen sind für uns Bündnisgrüne jedenfalls keine wirkliche Option.“
Bei Rückfragen:
Anika Schidda, Pressesprecherin, Tel. (0361) 37 72666, (0151) 40 20 69 05
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen
www.gruene-thl.de
www.facebook.de/gruenethl
www.twitter.com/gruenethl
www.youtube.com/gruenethl
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Individuelle Bezugsnorm im Schulsport stärker zur Grundlage der Bewertung machen
„Schüler*innen sollten ohne Notendruck lernen und sich durch individuelle Unterstützung reflektieren und entwickeln können. Gerade im Schulsport, aber auch in anderen sog. Talentfächern wie Musik oder Kunst sollte unserer Meinung nach verstärkt auf alternative Formen der Leistungsbewertung gesetzt werden. Aus unserer Sicht helfen Noten Schüler*innen gerade hier zu wenig bei der Leistungsbeurteilung und lassen nur sehr vage Rückschlüsse auf die tatsächlichen Leistungen von Lernenden zu. Es ist wissenschaftlich belegt, dass diese durch sachfremde Faktoren wie bspw. sozialer oder Migrationshintergrund, Geschlecht und sogar Aussehen beeinflusst werden.“
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Anhörung zum Schulgesetz gibt Rückenwind für progressive Schulentwicklung
„Unser Vorschlag, Lehrkräfte gezielt zu entlasten, die Praxisorientierung und Berufsorientierung im Schulunterricht zu stärken sowie Rechtssicherheit für den Einsatz von digitalem Lernen als Ergänzung zum Präsenzunterricht zu schaffen, fand überwiegend Zustimmung bei den Anzuhörenden. Auch die Weiterentwicklung des gemeinsamen Lernens wurde von Bildungspraktiker*innen und Fachleuten vielfach begrüßt. Der Gesetzentwurf von CDU und FDP erntete dafür teilweise heftige Kritik aus Wissenschaft und Praxis. So widerspricht dieser mit Textbausteinen aus den 1990er Jahren laut Frau Prof. Sasse nicht nur der UN-Behindertenrechtskonvention, die ein inklusives Bildungssystem fordert, sondern ist ebenfalls beim Thema Versetzung rückwärtsgewandt, anstatt wissenschaftliche Tatsachen zu akzeptieren. Deutliche Stimmen gab es auch und gerade von der Landesschülervertretung, die sich für die Abschaffung der BLF und vergleichbare Abschlüsse bundesweit aussprach. Wir werden die vielen mündlichen und schriftlichen Stellungnahmen in den nächsten Wochen in Ruhe auswerten und hoffen, dann im Bildungsausschuss zu guten und tragbaren sowie mehrheitsfähigen Regelungen zu kommen.“
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Anerkennung von Lebensrealitäten beim Seiteneinstieg in den Lehrer*innenberuf
„Angesichts des deutschlandweit immer größer werdenden Lehrkräftemangels müssen wir auch in Thüringen den etablierten Seiten- und Quereinstieg in den Lehrer*innenberuf verbessern und weiterentwickeln. Nahezu jede vierte Einstellung ist mittlerweile immerhin ein Seiteneinstieg. Damit die Quereinsteiger*innen besser vorbereitet in den Schulen ankommen, sehen wir durchaus die Notwendigkeit für intensivere Einstiegskurse. Wir werben gleichzeitig für mehr Zeit für die Nachqualifizierung und Weiterbildung während der Einstiegsphase. Außerdem braucht es verlässlichere Strukturen für das Mentoring sowie verringerte Deputatsvorgaben. Über weitere Weiterbildungsangebote an den Hochschulen können wir gern in den Ausschüssen für Bildung und Wissenschaft beraten.“
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »