Der 9. November mahnt und erinnert in vielerlei Hinsicht
Astrid Rothe-Beinlich: Rassismus und Antisemitismus ohne Wenn und Aber begegnen
„Der 9. November steht wie kein anderer Tag für die Ambivalenz unserer widersprüchlichen deutschen Geschichte. Er erinnert uns an die furchtbaren Novemberpogrome des Jahres 1938, die mit der Zerstörung jüdischer Geschäfte und Synagogen in Brand begannen und in der darauf einsetzenden millionenfachen Vernichtung von Menschen mündete. Gleichzeitig ist es auch der Tag, an dem die friedlichen Proteste der Bürger*innenbewegung in der DDR zum Sturz der Mauer führten. Dieses Datum prägt wie kaum ein anderes unsere Geschichte und steht für die historische Verantwortung aller Bürger*innen“, so Astrid-Rothe-Beinlich, Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Religion und Aufarbeitung der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.
„Das Jahr 1938 erinnert daran, dass die Deutschen zugesehen und mitgemacht haben, als die Nazis damit begannen, ihre jüdischen Mitbürger*innen systematisch zu entrechten. Die Pogrome gelten als Ausgangspunkt des europäischen Holocaust. Auf diese folgten Verfolgung, Vertreibung und die systematische Vernichtung der Jüd*innen“, erinnert Rothe-Beinlich. „Der 9. November ist aber eben auch ein Tag, der Hoffnung und Mut macht. Schließlich zeigt uns die friedliche Revolution in der DDR bis heute, dass gelebte Zivilcourage eine Gesellschaft grundlegend und positiv verändern kann.“

„Gerade in Zeiten, in denen rassistische, menschenfeindliche und antisemitische Denkweisen wieder deutlich zunehmen, müssen wir uns diesen Entwicklungen mit aller Deutlichkeit entgegenstellen. Es gilt, zivilisatorische Errungenschaften wie Menschenwürde, lebendige Demokratie und Bürger*innenrechte zu sichern und diese aktiv mit Leben zu füllen. Schließlich zeigt sich auch heute, dass eine demokratische, weltoffene Gesellschaft immer wieder aufs Neue erkämpft werden muss. Dafür sind eine lebendige Erinnerungskultur und eine verlässliche politische Bildung unerlässlich“, betont Rothe-Beinlich abschließend.
Terminhinweis:
Astrid Rothe-Beinlich wird für die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen an der Gedenkveranstaltung der Jüdischen Landesgemeinde am 9. November mit Repräsentant*innen der Jüdischen Landesgemeinde, der Landesregierung und der Stadtverwaltung Erfurt auf dem Jüdischen Friedhof in Erfurt (Werner-Seelenbinder-Straße 3) teilnehmen.
Bei Rückfragen:
Anika Schidda, Pressesprecherin
Tel. (0361) 37 72666, (0151) 40 20 69 05
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen

www.gruene-thl.de
www.facebook.de/gruenethl
www.twitter.com/gruenethl
www.youtube.com/gruenethl
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Grüne Fraktion gratuliert Dr. Peter Wurschi zur Wiederwahl als Landesbeauftragter für die Aufarbeitung der SED-Diktatur
Heute wurde Dr. Peter Wurschi als Thüringer Beauftragter für die Aufarbeitung der SED-Diktatur wiedergewählt.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Haushalt in den Thüringer Landtag eingebracht
Zur heutigen Einbringung des Haushalts 2024 in den Thüringer Landtag erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Fraktionsvorsitzende der grünen Landtagsfraktion: „In den nun anstehenden Haushaltsverhandlungen wollen wir grüne Schwerpunkte gerade in den Bereichen Bildung, Klima, Demokratie und Willkommenskultur setzen. Gleichzeitig dürfen wir die akuten Krisen nicht aus dem Blick verlieren.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Unterwegs in Sachen Migration, Integration: zwischen Willkommenskultur und Rassismus in Erfurt
Während unserer Sommertour in Erfurt besuchten wir u.a. eine Container-Unterkunft für Geflüchtete Im Gebreite und das Zentrum für Integration & Migration in Erfurt. Des Weiteren führten wir Gespräche mit EmpowerMensch, dem Verein der ukrainischen Landsleute, vier verschiedenen Selbstvertretungsorganisationen, dem Netzwerk für Integration, dem Internationalen Bund sowie einer kurdischen Aktivistin.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »