Gemeinsame Presseerklärung der Fraktionen DIE LINKE, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Mit 22 Prozent beträgt der durchschnittliche Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern in der Bundesrepublik noch immer um einiges mehr als in den meisten anderen europäischen Staaten (durchschnittlich 16 Prozent). Laut Bundesamt für Statistik erzielten die etwa 18 Millionen Arbeitnehmerinnen in Deutschland im Jahr 2014 im Durchschnitt lediglich einen Verdienst von 15,83 Euro pro Stunde (brutto), die Männer kamen auf 20,20 Euro.
„Es wird Zeit, dass die Karten neu gemischt werden„, sind sich die Gleichstellungspolitikerinnen Karola Stange (Linke), Diana Lehmann (SPD) und Astrid Rothe-Beinlich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) einig. Ihren Protest gegen die noch immer ungleiche Entlohnung von Männern und Frauen in der Arbeitswelt haben die Abgeordneten der Thüringer Regierungsfraktionen heute, am diesjährigen Equal Pay Day, mit einer gemeinsamen Bildaktion vor dem Landtag deutlich gemacht.
„Noch immer gehört Deutschland mit einer Lohnlücke von 22 Prozent zwischen Frauen und Männern zu den Schlusslichtern in Europa. Von Gleichstellung kann also auch im 21. Jahrhundert noch keine Rede sein„, so die Grünenpolitikerin Astrid Rothe-Beinlich. „Wenn wir zukünftig in Thüringen erfolgreich sein wollen, brauchen wir endlich gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit. Wichtigstes Instrument dafür ist eine Arbeitsmarktpolitik, die Frauenförderung, Geschlechtergleichstellung und eine gleichwertige Bezahlung (Equal Pay) gewährleistet. Gemeinsam mit unseren rot-rot-grünen Regierungspartnern, Kammern, Verbänden und Gewerkschaften wollen wir Lösungen erarbeiten, wie Beförderungsquoten für Frauen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Anpassung von Löhnen und Gehältern erreicht werden können. Denn eines steht fest: Gute Arbeit und faire Löhne schaffen Motivation und nutzen so auch der Wirtschaft selbst.„
Karola Stange von der Fraktion DIE LINKE betont: „Gleiche Bezahlung von Männern und Frauen bei gleicher Qualifikation und Tätigkeit sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Den Lippenbekenntnissen müssen endlich Taten folgen. Leider betreffen aber Minijobs, Ausnahmeregelungen beim Mindestlohn und prekäre Beschäftigung gerade auch in Thüringen noch immer überproportional die Frauen.“
Die SPD-Abgeordnete Diana Lehmann unterstreicht: „Thüringer Unternehmen sind gut beraten, weibliche wie männliche Fachkräfte durch gleiche Löhne und Aufstiegschancen an sich zu binden. Bei einem überdurchschnittlich hohen Teil an erwerbstätigen Frauen in Deutschland ist das auch eine strategische Entscheidung für die Zukunft. Insbesondere in weiblich dominierten Berufsfeldern, wie der Alten- und Krankenpflege, muss die Benachteiligung von Frauen bei der Entlohnung ein Ende haben. Das kann vor allem durch eine Stärkung der Tarifbindung in diesen Branchen realisiert werden. Deshalb appelliere ich an die Wirtschaft, sich nicht länger einer Tarifbindung zu verschließen, um so auch in Zukunft für gut ausgebildete Frauen als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben.„
veröffentlicht am 20.03.2015
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