Astrid Rothe-Beinlich dankt dem Gutenberggymnasium für bemerkenswerte Erinnerungskultur
Morgen jährt sich zum 20. Mal der furchtbare Amoklauf am Erfurter Gutenberggymnasium, bei dem 12 Lehrkräfte, eine Schülerin, ein Schüler, eine Sekretärin und ein Polizist von einem 19-jährigen ehemaligen Schüler erschossen wurden, der sich letztlich selbst tötete.
„Dieses furchtbare Ereignis mahnt uns bis heute. Die Trauer, der Schmerz, die Fassungslosigkeit und das Entsetzen, welches damals nicht nur die ganze Stadt erfasste, wirken bis heute nach. Umso wichtiger ist es, die Erinnerung an die 16 Menschen, die in einer Erfurter Schule brutal aus dem Leben gerissen wurden, wach zu halten. Sie fehlen uns und dieser Schmerz wird auch immer gegenwärtig sein. Unsere Hochachtung gilt der Schule und ihrer Erinnerungskultur, die immer die Betroffenen in den Mittelpunkt gestellt hat. Allerdings gilt es, aus dieser bitteren Erfahrung auch dauerhaft zu lernen“, ist Astrid Rothe-Beinlich, Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, überzeugt.
„Gut sind all die in der Folge entwickelten Notfallpläne und die Sensibilisierung für den Umgang mit derart außergewöhnlichen Situationen. Weiterhin gilt es, die Prävention zu stärken. Schulsozialarbeit und Schulpsychologie brauchen eine feste und dauerhafte Verankerung in all unseren Schulen, zumal die Problemlagen gerade angesichts von Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine nicht weniger werden“, so Rothe-Beinlich weiter.
Mit Blick auf die damalige Situation war es sicher auch richtig, über den 10. Klasseabschluss an den Gymnasien neu nachzudenken, um Schüler*innen nicht gänzlich ohne Abschluss dastehen zu lassen, sollten sie die Schule vor dem Abitur verlassen.
„18 Jahre nach der Einführung der besonderen Leistungsfeststellung (BLF) in Thüringen, meinen wir allerdings, dass es an der Zeit ist, die BLF abzuschaffen. In fast allen anderen Bundesländern erhalten die Schüler*innen bei Vorliegen der entsprechenden Notenvoraussetzungen für die erfolgreiche Versetzung in die 11. Klasse einen Schulabschluss in der mittleren Reife. Neben der Tatsache, dass die BLF kaum jemand in Deutschland kennt, wäre eine Abschaffung eine spürbare Entlastung für alle Beteiligten. Das hat sich gerade in der Corona-Pandemie gezeigt. Wir könnten so viel Zeit für mehr individuelle Förderung unserer Schüler*innen in unseren Schulen gewinnen“, ist die Grünenpolitikerin überzeugt.
Ein Grundproblem mit Blick auf den furchtbaren Amoklauf ist und bleibt jedoch das Waffenrecht. „Ich bleibe bei meiner Grundüberzeugung, dass Waffen in Privathaushalten nichts verloren haben sollten“, schließt Rothe-Beinlich.
Bei Rückfragen:
Anika Schidda, Pressesprecherin
Tel. (0361) 37 72666, (0151) 40 20 69 05
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen
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