Astrid Rothe-Beinlich mahnt Stärkung interkultureller Kompetenzen an
Nachdem zwei Mitarbeiter der Ausländerbehörde in Sömmerda in einem Beitrag des WDR-Magazins „Monitor“ durch stark diskriminierende Äußerungen und massive Ressentiments gegenüber Asylsuchenden in den öffentlichen Fokus geraten sind, hatte der örtliche Landrat eine personal- und dienstrechtliche Überprüfung angekündigt. Das Ergebnis liegt nun vor. Damit wird allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Behörde eine „gewissenhafte und sachliche Arbeit“ bescheinigt. Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, flüchtlingspolitische Sprecherin der Thüringer Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
„Das Ergebnis der Überprüfung des Landesverwaltungsamtes ist ein derber Schlag ins Gesicht für all jene Asylsuchenden, die in den letzten Jahren unter rassistischen und diskriminierenden Ausfällen zu leiden hatten und die dies öffentlich gemacht haben. Ihnen gebührt unser Respekt. Wenn selbst bei derart offensichtlichen und dokumentierten Verstößen keinerlei nachvollziehbare und spürbare Konsequenzen erfolgen, muss man fragen, was überhaupt noch geschehen muss, damit sich etwas ändert. Ich hätte vom Landrat erwartet, dass dem Sachgebietsleiter die Zuständigkeit für Ausländerangelegenheiten entzogen wird. Es wird zudem kein Wort darüber verloren, dass beispielsweise zukünftig Schulungen für interkulturelle Kompetenzen angeboten werden sollen, wie es unsere Koalition auf Landesebene plant. Auch ist unklar, wie in den Kommunen zukünftig Behördenwillkür und der diskriminierende Umgang mit den Asylsuchenden vermieden werden soll. Wir erwarten jedenfalls spürbare Konsequenzen im Landratsamt in Sömmerda. Schließlich muss es uns darum gehen, solche Vor- und Ausfälle zukünftig zu vermeiden und Willkommenskultur zu leben.„
veröffentlicht am 28.01.2015
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