Astrid Rothe-Beinlich: Das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung stärken – Zwangsprostitution und Menschenhandel ächten
Der morgige internationale Tag gegen Gewalt an Sexarbeiter*innen wurde 2003 in Erinnerung an die Opfer des „Green-River“-Mörders gewählt, der in den 1980er und 1990er Jahren in den USA über 90 Frauen, vorwiegend Sexarbeiterinnen, ermordet hatte.
Dazu erklärt Astrid Rothe- Beinlich, Frauen- und queerpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: „Überall auf der Welt – auch bei uns in Deutschland – werden die Rechte von Sexarbeiter*innen mit Füßen getreten, ihr Leben und ihre Arbeit diskreditiert. Prostituierte sehen sich immer wieder auch körperlichen Angriffen ausgesetzt und werden allzu oft als unmoralische, minderwertige oder kranke Menschen stigmatisiert. Das können und dürfen wir so nicht hinnehmen.„
Die gegen Prostituierte ausgeübte Willkür ist vielfältig: Beleidigungen und Verletzungen, körperliche Gewalt, sogar Morde an Sexarbeiter*innen, insbesondere an Migrant*innen, Transgender und Prostituierten, die auf der Straße arbeiten, sind keine Einzelfälle.
„Das Recht der Sexarbeiter*innen auf sexuelle Selbstbestimmung muss gestärkt und gute Arbeitsbedingungen geschaffen werden. Außerdem brauchen die Betroffenen jederzeit den Zugang zu medizinischer Versorgung„, so die frauen- und gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN weiter.
„Wir unterstützen die Forderungen der Interessenverbände von Prostituierten gegen ein Ende von Gewalt und Stigmatisierung. Um die rechtlichen und strukturellen Bedingungen zu verbessern, unter denen Sexarbeit stattfindet, und für die gesellschaftliche Akzeptanz der Sexarbeiter*innen gibt es auch bei uns noch viel zu tun:
Wir brauchen geeignete Maßnahmen zum Schutz von Sexarbeiter*innen auf der Straße und die öffentliche Verurteilung von Gewalttaten gegen sie. Weiterhin fordern wir eine unabhängige Beratungsstelle für Sexarbeiter*innen. Menschen, die Opfer von Zwangsprostitution oder Menschenhandel geworden sind, müssen zudem sicher sein, nicht abgeschoben zu werden und ein dauerhaftes Bleiberecht zu erhalten, gerade wenn sie bereit sind, gegen ihre Peiniger auszusagen„, so Astrid Rothe-Beinlich abschließend.
veröffentlicht am 16.12.2019
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
NEUTRALITÄT JA, ABER BITTE MIT HALTUNG!
Klimawandel, Migrationsdebatte, gendersensible Sprache oder Rechtsextremismus. Themen wie diese erhitzen nicht nur die Gemüter der Erwachsenen, sondern werden auch immer wieder von Schüler*innen thematisiert und nachgefragt. Auch Lehrer*innen sind Menschen, ein Teil der Gesellschaft und haben eigene Meinungen zu diesen Themen.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Menschenrechtliche Standards für Geflüchtete sicherstellen
Im November 2023 haben die Ministerpräsident*innen mit dem Bundeskanzler vereinbart, dass Empfänger*innen von Asylbewerberleistungen eine Bezahl- bzw. Geldkarte erhalten sollen, u.a. zur Einschränkung von Barauszahlungen und um Verwaltungsverfahren zu vereinfachen. Dafür braucht es grundsätzlich keine Änderungen im Asylbewerberleistungsgesetz. Das Hannoveraner Modell macht es vor. Auch in vielen anderen Stadt- und Landkreisen wurden bereits Bezahlkarten eingeführt.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Petition zur Verbesserung des Personalschlüssels morgen im Landtag
Morgen beschäftigt sich der Petitionsausschuss des Thüringer Landtags mit einer Petition, die von fast 18.000 Menschen unterzeichnet wurde und die die Verbesserung des Personalschlüssels in den Thüringer Kindergärten fordert.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »