Astrid Rothe-Beinlich: Ganztag bietet Zeit für mehr Lernangebote und individuelle Betreuung – braucht aber auch mehr Personal und Räume
Seit vielen Jahren werben bündnisgrüne Bildungspolitiker*innen für einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder. Das rot-grüne „Investitionsprogramm Zukunft, Bildung und Betreuung“ war dafür ein Meilenstein, seitdem ist allerdings viel Zeit vergangen.
„Umso mehr begrüßen wir die Einigung im Vermittlungsausschuss gestern, dass 2026 jedes Kind einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule hat. Uns ist bewusst, dass wir in Thüringen mit unseren zur Grundschule gehörigen Schulhorten gute Voraussetzungen für einen erfolgreichen Ganztag mitbringen“, betont Astrid Rothe-Beinlich, Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion. „Die Bildungsforschung zeigt immer wieder auf, dass gute Ganztagsangebote einen positiven Einfluss auf die psychosoziale Entwicklung der Kinder haben, weil sie die Lernmotivation und das Selbstvertrauen stärken und zudem Raum für mehr individuelle Förderung bieten.“
„Fakt ist, dass verzahnte Lern- und Freizeitangebote auch ein Schlüssel für mehr Bildungsgerechtigkeit sind. Sie bieten die Chance, von der Sprachförderung über die Beteiligung in der Schulgemeinschaft bis hin zur Hausaufgabenhilfe, auf jedes einzelne Kind besser einzugehen. Entscheidend ist dabei eine hohe Qualität der Angebote sowie ein gutes Zusammenspiel von Lehrkräften, Erzieher*innen und weiteren sozialpädagogischen Fachkräften. Das setzt allerdings auch mehr Personal und die notwendigen Räume in den Schulen voraus, deshalb müssen Bund und Länder jetzt umso mehr in Bildung und Betreuung investieren“, gibt Rothe-Beinlich zu bedenken.
„Ganztagsschule erfordert schließlich mehr, als eine Ausweitung der Betreuungszeiten. Im Mittelpunkt stehen dabei die Kinder und deren Förderung. Deshalb ist es wichtig, den künftigen Rechtsanspruch inklusiv zu denken. Es gilt also jetzt auch, in die Ausbildung des pädagogischen Fachpersonals zu investieren und an unseren Schulen bestmögliche Bedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung des Rechtsanspruchs zu schaffen“, schließt die Grünenpolitikerin.
Bei Rückfragen:
Anika Schidda, Pressesprecherin
Tel. (0361) 37 72666, (0151) 40 20 69 05
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen
www.gruene-thl.de
www.facebook.de/gruenethl
www.twitter.com/gruenethl
www.youtube.com/gruenethl
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Änderungsantrag zum Besoldungsgesetz sorgt für Gleichbehandlung aller Lehrkräfte
In der heutigen Sondersitzung des Haushalts- und Finanzausschusses haben die Koalitionstragenden Fraktionen einen Änderungsantrag zum Besoldungsgesetz eingereicht, der nun auch mit dem Gesetz in die Anhörung geht. „Ziel unseres Änderungsantrages ist es, dass die freien Schulen, die ihren Lehrkräften, Sonderpädagogischen Fachkräften und Erzieher*innen eine Inflationsausgleichsprämie gezahlt haben, diese zu 80 % auch vom Land erstattet bekommen. Damit sorgen wir für eine Gleichbehandlung des pädagogischen Personals und kommen unserem Versprechen nach, dass uns alle Lehrkräfte – egal in welcher Trägerschaft sich die Schule befindet, an der sie arbeiten – gleichbehandelt werden“, stellt Astrid Rothe-Beinlich, die Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, klar.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Grüne Fraktion fordert Promotionsrecht an Hochschulen für angewandte Wissenschaften
Die Gesetzesinitiative sieht vor, dass die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) endlich auch ein Promotionsrecht bekommen. Das ist eine Forderung, die wir Bündnisgrüne seit 2009 kontinuierlich vorgetragen haben. Wir hätten den HAWs das Promotionsrecht gerne schon mit der großen Novelle des Thüringer Hochschulgesetzes in der letzten Legislatur ermöglicht. Leider war das damals noch nicht konsensfähig. Umso mehr freut es uns, dass wir nun eine Einigung erzielen und eine entsprechende Initiative ins parlamentarische Verfahren einbringen konnten.“
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Einigung beim Schulgesetz in Thüringen
Im Thüringer Landtag wurde heute nach intensiven Beratungen in einer Sondersitzung des Bildungsausschusses ein Kompromiss zur Änderung des Thüringer Schulgesetzes erzielt. Die Verhandlungen, die seit 2022 zwischen den Fraktionen von Rot-Rot-Grün sowie CDU und FDP stattgefunden haben, ermöglichen nunmehr einen Minimalkonsens und schaffen Rechts- und Planungssicherheit für unsere Schulen.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »