Anja Siegesmund und Astrid Rothe-Beinlich: „Wir lieben Feminismus!“
Zum 103. Mal wird am 8. März 2014 der Internationale Frauentag begangen. Dazu erklären Anja Siegesmund, Fraktionsvorsitzende und Astrid Rothe-Beinlich, Parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag:
„Wir nutzen diesen symbolträchtigen Tag, um alle Frauen und Mädchen zu einem selbstbestimmten Leben zu ermutigen. Dazu gehören die rechtliche, politische und wirtschaftliche Gleichstellung ebenso wie das Recht auf körperliche Unversehrtheit und sexuelle Selbstbestimmung. Leider ist dies auch im 21. Jahrhundert mitnichten selbstverständlich„, erklären die Grünen-Politikerinnen.
Zur Bilanz des Thüringer Gleichstellungsgesetzes erklären Siegesmund und Rothe-Beinlich: „Nicht nachvollziehbar erscheint uns in dem Zusammenhang die Lobhudelei von Ministerin Taubert mit Blick auf das novellierte Thüringer Gleichstellungsgesetz. Welche konkreten Verbesserungen Dank diesem im letzten Jahr in Punkto Gleichstellung erreicht worden sein sollen, erschließt sich uns jedenfalls nicht. Im Gegenteil: Die Zahl der Gleichstellungsbeauftragten hat abgenommen und auch sonst fehlt es an verbindlichen Zielstellungen in dem Gesetz.“
„Trotz aller Fortschritte in den Gesetzen und in den Köpfen: Wir haben immer noch einen weiten Weg vor uns, bis Gleichberechtigung und Chancengleichheit für Frauen in Beruf und Alltag selbstverständlich sind. Es ist nicht hinnehmbar, dass Frauen im Durchschnitt noch immer weniger verdienen als Männer und ihnen trotz guter Ausbildung allzu oft berufliche Aufstiegschancen verwehrt bleiben. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN werden auch weiterhin engagiert für die Rechte von Frauen eintreten, nicht nur an diesem internationalen Jahrestag„, so Siegesmund.
Astrid Rothe-Beinlich ergänzt: „Frauenpolitik ist für uns Querschnittthema und setzt bereits im Alltag an. Wir erteilen Sexismus in jeder Form eine klare Absage, sind klare Verfechterinnen von Quoten, weil Sonntagsreden mit Blick auf die mangelnde Repräsentanz von Frauen nicht weiter helfen und machen uns für die eigenständige Existenzsicherung von Frauen und den Schutz von Frauen und Mädchen vor Gewalt stark. Erschüttert hat uns umso mehr die aktuelle Studie der EU zur Gewalt an Frauen.„
Aus der Studie geht hervor, dass jede dritte Frau in der EU bereits Opfer von Gewalt wurde. So liegt der Anteil der über 15-jährigen Frauen in Deutschland, die physische oder auch sexuelle Gewalt erlebt haben, mit 35 Prozent knapp über dem EU-Durchschnitt (33 Prozent).
„Wir sehen uns darin bestätigt, dass der Schutz von Frauen und Mädchen vor Gewalt auch bei uns auf die Agenda gehört„, so Rothe-Beinlich.
Anja Siegesmund wird am 8. März ab 13:00 Uhr im Rahmen der Thüringenausstellung (Halle 1 / Stand A01) mit den Besucherinnen und Besuchern der Messe ins Gespräch kommen und Frauen, die sie am Stand besuchen, eine grüne Freude bereiten.
Astrid Rothe-Beinlich nimmt am Frauentag an der bundesweiten Demonstration unter der Überschrift „Still loving Feminism“ teil, die um 13 Uhr am Gesundbrunnen in Berlin beginnt und zu der auch viele Frauen aus Thüringen erwartet werden. Außerdem vertritt sie heute die Grüne Fraktion bei der offiziellen Feierstunde des Landes und bei der morgigen Veranstaltung des Landesfrauenrates zur Frage der Erhöhung der Repräsentanz von Frauen in den Parlamenten.
veröffentlicht am 06.03.2014
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
(c) 2020, ARB
Grüne Fraktion gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus
„Dieser Tag erinnert uns auch daran, dass wir für die Erhaltung der Demokratie sowie für die Verteidigung der Menschenrechte jeden Tag aufs Neue streiten müssen. Dafür sind eine lebendige Erinnerungskultur, verlässliche politische Bildung sowie Engagement gegen jede Form von gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus notwendig. Aus Verantwortung und im Wissen um die deutsche Vergangenheit zeigen wir eine klare Haltung gegenüber rechtspopulistischen, rassistischen und völkischen Tendenzen in der Gesellschaft und erwarten dies auch von allen anderen Demokrat*innen. Rechtspopulismus ist eben keine Meinung, die es einfach hinzunehmen gilt sondern erfordert eine klare Abgrenzung und eine demokratische Gegenerzählung, die den Rechtsstaat stärkt“, betont Rothe-Beinlich abschließend.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Grüne Fraktion fordert Redlichkeit statt Populismus von CDU-Fraktion
„Wer es ernst meint mit der Entlastung der Kommunen, muss auch und gerade die Integrationsförderung sicherstellen. Integration geschieht vor Ort. In den Kommunen sind es die Vereine, Projekte und Träger, die sich tagtäglich um Geflüchtete bemühen, Sprachkurse organisieren, Teilhabe und Begegnung sowie den Zugang zu Bildung und Kultur ermöglichen. Dort findet Beratung und Unterstützung ganz konkret statt. Wer also jetzt ausgerechnet da sparen oder kürzen will, schürt erst recht Unsicherheit und Perspektivlosigkeit. Das kann niemand wollen. Deshalb appellieren wir an die CDU, ihre Kürzungsvorhaben zurückzunehmen und vielmehr auf Mehrjährigkeit und Verlässlichkeit bei der Projektförderung zu setzen.“
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Grüne Fraktion erinnert an Besetzung der Erfurter Stasizentrale vor 33 Jahren
„Am 4. Dezember 1989 war es maßgeblich eine Gruppe von Frauen, die die Erfurter Bezirksverwaltung des MfS besetzte und damit einen Großteil der Akten vor der Vernichtung bewahrte. Für mich persönlich war und ist die Zeit in der Bürgerwache der ehemaligen Stasizentrale bis heute prägend für mein politisches Engagement. Entscheidend bleibt, die Erinnerung auch daran wachzuhalten, wie mit einer friedlichen Besetzung die scheinbare Übermacht der SED-Diktatur und ihres Geheimdienstes gebrochen werden konnte“, erinnert Rothe-Beinlich.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »