Astrid Rothe-Beinlich: Omikron-Variante macht Kontaktbeschränkungen erforderlich
Heute hat die Landesregierung auf Vorschlag von Bildungsminister Helmut Holter mit Blick auf die anrollende fünfte Pandemiewelle eine neue Schutzstrategie für die Schulen nach den Weihnachtsferien beschlossen. So sollen die Schüler*innen am 3. und 4. Januar selbstorganisiert lernen, vom 5. bis 14. Januar in den Distanzunterricht und ab dem 17. Januar in den Wechselunterricht gehen. Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag:
„Wir müssen uns angesichts der Omikron-Variante, die viel ansteckender ist als alle anderen Varianten bislang, leider auf eine sehr schwierige und harte fünfte Pandemiewelle in Thüringen einstellen. Daher gilt es – so bitter das ist – auch im Schulbereich nach den Feiertagen weitere Maßnahmen zu treffen. Wir unterstützen den Vorschlag des Bildungsministers, weil er den Familien frühzeitig Klarheit verschafft. Klar ist jedoch, dass Schulschließungen immer ultima ratio sein müssen und der Schulbereich nicht allein Kontaktbeschränkungen auf sich nehmen kann. Auf dem Rücken der Kinder darf die Pandemie jedenfalls nicht länger ausgetragen werden und die Lehrer*innen brauchen jetzt die Erholungsphase und Vorlauf, um Distanz- und Wechselunterricht vorzubereiten.“
Wichtiger Bestandteil der Regelung sind auch Notbetreuungsangebote für die Kinder von Eltern, die in der sog. kritischen Infrastruktur tätig sind und die Klassen 1-6 besuchen sowie für Kinder, die Förderzentren besuchen. Besondere Regelungen sind außerdem für Abschlussklassen angedacht.
Die grüne Bildungspolitikerin betont, dass nach den Festtagen alle gesellschaftlichen Bereiche sehr wahrscheinlich weitere deutliche Einschränkungen erfahren werden. „Auch in dieser Hinsicht ist es einfach nur ehrlich, wenn wir den Schüler*innen, Eltern und Lehrkräften jetzt deutlich machen, wie es im neuen Jahr weitergeht. Ziel ist allerdings, dass wir dann so schnell wie möglich wieder in den regulären aber sicheren Präsenzunterricht inklusive regelmäßiger Tests und Masken zurückkehren. Das geht aber nur, wenn alle in der Gesellschaft in den kommenden Wochen an einem Strang ziehen“, so Rothe-Beinlich abschließend.
Bei Rückfragen:
Anika Schidda, Pressesprecherin
Tel. (0361) 37 72666, (0151) 40 20 69 05
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen
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