Wunsch nach mehr Beachtung des Radverkehrs in Erfurt
Vom 16.-22. September findet in Erfurt die Europäische Mobilitätswoche 2018 statt. Es gibt ein abwechslungsreiches Programm und verschiedenste Aktionen rund um das Thema Mobilität in der Stadt. Dabei wird wieder der Blick darauf gerichtet, welche Mobilitätsformen es neben dem Auto in der Stadt gibt und wie man sie sinnvoll kombinieren kann. Als Erfurter GRÜNE freuen wir uns sehr darüber! Das dieses Jahr bereits im Mai absolvierte Stadtradeln 2018 war ein ebenso wichtiger Fingerzeit Richtung zukunftsfeste Mobilität in Erfurt. Allerdings wünschen wir uns für 2019 noch sehr viel mehr Teilnehmende – auch aus dem Stadtrat selbst.
Neben solchen wichtigen Formaten ist es für uns als BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zusätzlich wichtig, dass das Thema Radverkehr deutlich mehr Beachtung in der Kommunalpolitik findet. Denn nur hier können die Weichen für eine wirklich zukunftsfeste urbane Mobilität in Erfurt gestellt werden. Vor diesem Hintergrund äußern sich Astrid Rothe-Beinlich und Ludger Kanngießer, Stadträte der Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Erfurt:
„Als alltägliche Radler*innen bei Wind und Wetter freuen wir uns natürlich besonders über Formate wie die Europäische Mobilitätswoche, die Critical Mass oder das Stadtradeln in Erfurt. Diese Veranstaltungsreihen und Aktionsformen helfen dabei, die Wichtigkeit des Radverkehr für Erfurt in der öffentlichen Wahrnehmung zu verankern, und sie helfen auch dabei, zögernde Mitmenschen zum Mitfahren zu animieren. Somit helfen sie, mehr Radler*innen für den Alltagsverkehr zu gewinnen und so ein Stück mehr saubere Luft und Lebensqualität in die Stadt Erfurt zu tragen.
Allerdings muss dem Thema endlich auf der Ebene der Kommunalpolitik mehr Beachtung und Wertschätzung entgegen gebracht werden. Bislang wird immer noch – trotz der bekannten Nebenwirkungen – dem Auto der rote Teppich ausgerollt. Wir müssen endlich mindestens zu einem Gleichgewicht der einzelnen Mobilitätsformen kommen. Als Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Erfurt wollen wir das seit mehreren Jahren vorliegende Radwegekonzept schneller und
verstärkter umsetzen. Dazu arbeiten wir aktuell an einem entsprechenden Antrag. Die Erfahrung lehrt uns, dass die Menschen dann verstärkt aufs Rad umsteigen, wenn die entsprechende Infrastruktur attraktiv und sicher genug ist.
Zudem müssen wir auch an die einzelnen Bebauungspläne ran. Zahlreiche Investoren signalisierten uns auf unsere stetigen Forderungen hin bereits, dass sie durchaus gewillt wären, weniger Parkplätze bei den Bauvorhaben zu realisieren, dafür im Ausgleich gerne die von uns immer wieder eingeforderten Mobilitätskonzepte anbieten würden. Leider scheitern diese grünen Vorstöße regelmäßig an der Mehrheit im Stadtrat. Würden auch mehr Stadtratsmitglieder ab und an das Fahrrad in Erfurt nutzen, so würden sie die Vorzüge des Radverkehrs in der kompakten Stadt Erfurt, und den damit verbundenen Handlungsdruck vermutlich schneller erkennen. Solange bei einem stadtweiten Wettbewerb wie dem Stadtradeln nur 5 Stadtratsmitglieder teilnehmen, braucht man sich über die stiefmütterliche Behandlung des Themas in Erfurt nicht zu wundern – und auch nicht, dass auf den ersten Plätzen der Kommunalpolitiker regelmäßig die Alltagsradler*innen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Erfurt landen„, so die grünen Stadträte abschließend.
veröffentlicht am 14.09.2018
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
17. Juni erinnert an den Volksaufstand und die Opfer von SED-Unrecht und Willkürherrschaft
„Vor 71 Jahren entwickelte sich ein Streik für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen in Ost-Berlin zu einem landesweiten Aufstand gegen die SED-Diktatur, der schließlich blutig niedergeschlagen wurde. Am 17. Juni gedenken wir der Opfer, Toten und Verhafteten und erinnern zugleich an den ersten mühsam erkämpften Schritt zur Beendigung der SED-Diktatur in Ostdeutschland. Wir gedenken aller, die im Widerstand gegen die Willkür ihr Leben ließen. Zudem gilt unsere Unterstützung denen, die in der Folge zu Opfern des SED-Unrechts wurden und noch heute mit den Folgen zu leben haben.“
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Kindergartengesetz setzt Maßstäbe – Danke für den außerparlamentarischen Druck!
„Wir haben von Beginn an mit unserer Gesetzesinitiative deutlich gemacht, dass wir den Betreuungsschlüssel senken wollen und ich bin froh, dass wir Wort halten konnten. Denn es ist kein Geheimnis, dass es ohne den Druck von Erzieher*innen, Eltern, Trägern und Gewerkschaften schwer geworden wäre, die CDU von einer Zustimmung zu unserem Gesetz zu überzeugen. Für dieses Engagement mit Demonstrationen und vielfältigen Aktionen bin ich daher von ganzem Herzen dankbar.“
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Update: Verbesserung des Betreuungsschlüssels soll kommen
Der Kompromiss sieht eine deutliche Verbesserung des Personalschlüssels auf 1:12 für Kinder über drei und 1:6 für Kinder zwischen zwei und drei Jahren vor. Eine Allianz aus Trägern, Gewerkschaften und Elternvertretungen hat sich in den letzten Wochen insbesondere für eine Verständigung auf 1:12 starkgemacht.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »