Astrid Rothe-Beinlich: Nicht nachvollziehbare Maßnahme
Erst vor kurzem wurde – für die Marbacher völlig überraschend – der Fußgängerüberweg, umgangssprachlich Zebrastreifen genannt, in der Luckenauer Straße zurückgebaut. Dieser Zebrastreifen befand sich direkt an der Kreuzung – kurz vor der Marbacher Kita. Das Vorgehen wird seitdem im Ortsteil Marbach kontrovers diskutiert und von vielen abgelehnt.
Vor diesem Hintergrund äußert sich Astrid Rothe-Beinlich, Stadträtin der Grünen Stadtratsfraktion, Marbacherin und zuständig für Fragen der Kinder- und Jugendhilfe:
„Die Wegnahme des Zebrastreifens in Marbach zwischen der Kita und der hiesigen Bäckerei ist für mich als Erfurter Stadträtin nicht nachvollziehbar. Das Unverständnis innerhalb der Marbacher Bevölkerung über diese Maßnahme teile ich. Die Ausführungen dazu im Marbschen Boten habe ich gelesen, sie überzeugen mich jedoch nicht. Darum habe ich für die aktuelle Stadtratssitzung eine Anfrage beim Oberbürgermeister zum Thema eingebracht.
Die Beantwortung meiner Anfrage ist aus Verwaltungssicht sicherlich teilweise nachvollziehbar. Die Stadtverwaltung scheint hier nicht zuständig zu sein, trotzdem ist es schwer zu vermitteln, warum der einzige Zebrastreifen, der dieses Jahr in Erfurt zurück gebaut wurde, ausgerechnet vor einer Kita verschwunden ist. Auch wenn eine Zählung der vorbeifahrenden Autos und Busse ergab, dass ein Zebrastreifen nicht notwendig sei, so handelt es sich hier um eine sensible Stelle zwischen der Kita und dem ansässigen Bäcker.
Kleine Kinder werden selbstverständlich von ihren Eltern und Erziehungsberechtigten zum richtigen Verhalten im Straßenverkehr angehalten – eine Garantie dafür, dass sie immer alles erfassen, gibt es aber nicht. Versetzt man sich an dieser Stelle in die Lage der Kinder, so kann es durchaus sein, dass der Zebrastreifen in manchem kindlichen Bewusstsein zwar etwas farblich verblasst, jedoch nach wie vor vorhanden ist. Was das leckere Angebot der Bäckerei auf der anderen Straßenseite betrifft, so könnte es wegen kindlicher Vorfreude darauf und schlichter Unbekümmertheit zu traurigen Unfällen kommen, gleiches gilt für den Weg hin zur Kita, auch wenn eine trockene Zählung der Verkehrsströme dies vorher ausgeschlossen hatte.
Darum plädieren wir für einen adäquaten Ersatz des Zebrastreifens – ist dies nicht möglich, so sollte die Stadtverwaltung andere Maßnahmen der Verkehrsberuhigung prüfen und umsetzen„, so Astrid Rothe-Beinlich abschließend.
veröffentlicht am 05.09.2017
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