Astrid Rothe-Beinlich: Land wird keinerlei finanzielle Verpflichtung übernehmen – Kann Weimar das?
Die grüne Landtagsabgeordnete Astrid Rothe-Beinlich hatte vor der Sommerpause mit einer Kleinen Anfrage zum geplanten Haus der Demokratie/Forum für Demokratie in Weimar die Haltung der Landesregierung dazu erfragt. Die Antworten liegen seit wenigen Wochen vor.
Demzufolge unterstützt das Land den Projektantrag eines „Hauses der Demokratie“ in Weimar mit positiven Stellungnahmen. „Ein weitergehendes Engagement, insbesondere finanzieller Art, wird aber abgelehnt„, fasst Astrid Rothe-Beinlich die Antworten aus dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung zusammen.
Zum inhaltlichen Konzept hat sich die Landesregierung allerdings nicht geäussert. Sie unterstützte den Antrag aus Weimar beim Bund nur mit einer positiven städtebaulichen Stellungnahme, sie hat Weimar auch eine angespannte Haushaltslage bescheinigt. Daraufhin ist eine Bewilligung des Antrages der Stadt seitens des Bundes nun offenbar erfolgt.
„Das Land macht aber unmissverständlich klar, dass es grundsätzlich keine Trägerschaften für museale Einrichtungen oder Bildungsstätten übernehmen wird, soweit man nicht schon in der Verpflichtung ist„, erläutert Rothe-Beinlich. „Aus Sicht des Landes ist dies konsequent, zumal es mit der EJBW in Weimar auch schon einen Kooperationspartner des Projektes gibt, an dem das Land beteiligt ist.“ Eine Trägerschaft der Einrichtung durch die Klassik-Stiftung wird derzeit ebenfalls nicht erwogen. „Ich gehe davon aus, das der Bund sich ähnlich verhalten wird„, so Rothe-Beinlich.
Daher bleibt als potentieller Träger der Einrichtung nur ein freier Träger wie der Verein Weimarer Republik oder die Stadt Weimar. „Das Betreiben einer musealen Einrichtung durch einen Trägerverein ist nicht ungewöhnlich,“ schätzt die grüne Abgeordnete ein. „Allerdings ist mir kaum eine Einrichtung im Land bekannt, der es gelingt, ohne öffentliche Zuschüsse auszukommen. Insofern wird wohl auf die Stadt Weimar die Finanzierung einer weiteren größeren Einrichtung zukommen. Besorgt muss man fragen – Kann Weimar sich das leisten?„
veröffentlicht am 18.08.2016
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
In eigener Sache
Fast drei Jahrzehnte bin ich in unserer Partei aktiv und durfte fast alle Ebenen kennenlernen und mitgestalten. Fünfmal wurde ich von Euch zur Landessprecherin gewählt, viermal in den Bundesvorstand und seit drei Legislaturperioden darf ich bündnisgrüne Politik im Landtag vertreten. Dazu kommt mein Ehrenamt als grüne Stadträtin, wo ich schon seit 2004 immer wieder mein Engagement einbringen durfte und auch im Parteirat im Bund war ich etliche Jahre unsere Stimme.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
11. GrenzerFAHRung – Am grünen Band zum Ostseestrand
„Zehnmal waren wir schon unterwegs. Initiiert wurde diese Tour entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze, die immer rund um den 13. August stattfindet, von unserem ehemaligen Abgeordneten Carsten Meyer gemeinsam mit mir. Getragen wird sie seither von der grünen Landtagsfraktion und DAKT e.V., der kommunalpolitischen Vereinigung. Nachdem wir Thüringens Grenzen komplett erfahren hatten, radelten wir immer weiter Richtung Norden. Und dieses Jahr geht es nun auf die vorerst letzte Etappe: Vom grünen Band zum Ostseestrand“, so Astrid Rothe-Beinlich, Fraktionsvorsitzende der grünen Landtagsfraktion.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Mauerbau am 13. August stand für Unfreiheit und Tod
„Mit dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 und der Teilung Deutschlands durch eine tödliche Grenze ist unglaublich viel Leid einhergegangen. Familien wurden zerrissen, Menschen in ihrem eigenen Land ein- oder aus ihrer Heimat ausgesperrt. Ihnen wurde tausendfaches und tiefgreifendes Unrecht zugefügt. Wer aus der DDR fliehen wollte, musste Leib und Leben riskieren. Viele Menschen haben ihren Freiheitswillen mit dem Tod bezahlt. Unzählige Menschen wurden nach gescheiterten Fluchtversuchen für Jahre ins Gefängnis gesperrt. Dieser Opfer gedenken wir am 13. August in besonderer Weise. Entscheidend ist und bleibt, dass die Erinnerung daran lebendig bleibt“, erinnert Astrid Rothe-Beinlich, Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »