Astrid Rothe-Beinlich plädiert für landesweit einheitliches Agieren
Das Bildungsministerium hat heute im Kabinett seinen Plan für die Kitaöffnung präsentiert. Laut diesem sollen ab dem 18. Mai die Landkreise und kreisfreie Städten darüber entscheiden, wann in den eingeschränkten Regelbetrieb übergegangen wird. Spätestens ab dem 15. Juni müssen dann alle Kindertageseinrichtungen wieder in den eingeschränkten Regelbetrieb gehen. Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
„Eltern und Kinder erwarten zu Recht von der Politik klare und nachvollziehbare Entscheidungen und keinen weiteren Flickenteppich bei der Wiederöffnung der Kindertageseinrichtungen. Mit der schrittweisen Öffnung von Geschäften und Gaststätten muss nun folgerichtig auch für unsere Kindergärten eine verlässliche Perspektive aufgezeigt werden. Dass die Landkreise und kreisfreien Städte zunächst selbst entscheiden sollen, wann es in den eingeschränkten Regelbetrieb geht, halten wir für schwierig, verlagert es die sicher nicht ganz einfache Entscheidung angesichts des Pandemiegeschehens doch nur auf eine andere Ebene. Ein landesweit einheitliches Vorgehen wäre aus unserer Sicht besser, geht es doch darum, keine neuen Ungerechtigkeiten zu schaffen und die Chancengleichheit aller Kinder in den Blick zu nehmen. Es ist jedenfalls kaum zu vermitteln, wieso an Landkreisgrenzen Unterschiede in der Kindertagesbetreuung gemacht werden sollen.“
Sicher muss trotzdem auf die Entwicklung des Infektionsgeschehens geachtet werden. Kommt es in einem Kreis zu einer vermehrten Ansteckung, werden vor Ort die Regeln des Infektionsschutzes neu bewertet werden müssen. Trotzdem braucht es aus Sicht der grünen Landtagsfraktion einen einheitlichen Rahmen.
„Wenn gleichzeitig die Betriebe, die Geschäfte und der Tourismus die Arbeit wieder aufnehmen, braucht es die parallele Kitaöffnung. Sonst werden Beschäftigte mit Kindern, die in den letzten Wochen ohnehin schon extrem viel leisten mussten, weiter deutlich benachteiligt. Deshalb schlagen wir vor, dass spätestens am 2. Juni die Kindergärten in ganz Thüringen für alle Kinder wieder offen stehen“, so die Grünenpolitikerin weiter.
„Bei allem Verständnis für die Schwierigkeiten nach dem Lockdown gerade im Bereich der frühkindlichen Bildung werben wir jetzt dafür, gemeinsam mit den Kommunen und den Trägern alles für den Wiedereinstieg in den wenn auch vorerst eingeschränkten Regelbetrieb zu tun. Dabei gilt es, viele offene Fragen zu klären, die die im Bereich Kita Tätigen umtreibt. So braucht es auch klare Vorgaben für die Umsetzung notwendiger Hygiene- und Abstandsregeln – gerade für die Zeit des eingeschränkten Regelbetriebs – die über Quadratmeterangaben und Gruppengrößen hinausgehen. Das Ziel sollte sein, jeder Familie und auch den Erzieher*innen wieder ein gutes Angebot machen zu können und nicht nachvollziehbare regionale Unterschiede zu vermeiden“, so Astrid Rothe-Beinlich abschließend.
Bei Rückfragen: Christian Herrmann, Tel. (0361) 37 72654, (0151) 40 20 69 11
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen
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