Sabine Berninger, Dorothea Marx und Astrid Rothe-Beinlich wollen breite Diskussion
Die Fraktionen LINKE, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN haben in der Debatte um die Überarbeitung des Abgeordnetenüberprüfungsgesetzes einen gemeinsamen Antrag in den Ausschuss für Migration, Justiz und Verbraucherschutz eingebracht.
„Mit dem Antrag geht es uns um ein zeit- und verfassungsgemäßes Gesetz. 25 Jahre nach der friedlichen Revolution wollen wir Aufarbeitung gemeinsam voranbringen. Dazu gehört es auch, das Abgeordnetenüberprüfungsgesetz entsprechend zu überarbeiten„, so die justizpolitischen Sprecherinnen der drei regierungstragenden Fraktionen.
Der von LINKE, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachte Antrag stand bereits in der letzten Legislatur zur Diskussion, wurde damals aber mit Mehrheit und ohne Ausschussberatung abgelehnt.
Im Kern geht es rot-rot-grün um drei Punkte:
„Wir wollen endlich den ohnehin verfassungswidrigen Paragrafen 8, welcher den Mandatsverlust vorsieht, streichen„, betont Sabine Berninger.
„Die Paragrafen 1 und 6 wollen wir dahingehend ändern, dass die Erklärung der Parlamentsunwürdigkeit gestrichen wird, hat sich diese doch mitnichten als probates Mittel der Aufarbeitung erwiesen„, so Astrid Rothe-Beinlich weiter.
„Erneute Überprüfungen, wie in Paragraf 1 vorgesehen, soll es künftig nur noch geben, wenn neue Anhaltspunkte für eine Tätigkeit für die Stasi oder die K1 vorliegen„, ergänzt Dorothea Marx.
Um das Gesetz mit ExpertInnen und BürgerInnen möglichst breit diskutieren zu können, wird es sowohl eine Anhörung im Ausschuss als auch die Möglichkeit der Beteiligung im Onlineforum geben.
Die Justizpolitikerinnen weisen abschließend darauf hin, dass die CDU-Fraktion ausdrücklich eingeladen wurde, ihrerseits ExpertInnen zu benennen und sich aktiv einzubringen, um gemeinsam zu einer guten Regelung zu finden und unterschiedlichste Sichtweisen in die Debatte einzubeziehen.
veröffentlicht am 23.01.2015
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
17. Juni erinnert an den Volksaufstand und die Opfer von SED-Unrecht und Willkürherrschaft
„Vor 71 Jahren entwickelte sich ein Streik für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen in Ost-Berlin zu einem landesweiten Aufstand gegen die SED-Diktatur, der schließlich blutig niedergeschlagen wurde. Am 17. Juni gedenken wir der Opfer, Toten und Verhafteten und erinnern zugleich an den ersten mühsam erkämpften Schritt zur Beendigung der SED-Diktatur in Ostdeutschland. Wir gedenken aller, die im Widerstand gegen die Willkür ihr Leben ließen. Zudem gilt unsere Unterstützung denen, die in der Folge zu Opfern des SED-Unrechts wurden und noch heute mit den Folgen zu leben haben.“
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Kindergartengesetz setzt Maßstäbe – Danke für den außerparlamentarischen Druck!
„Wir haben von Beginn an mit unserer Gesetzesinitiative deutlich gemacht, dass wir den Betreuungsschlüssel senken wollen und ich bin froh, dass wir Wort halten konnten. Denn es ist kein Geheimnis, dass es ohne den Druck von Erzieher*innen, Eltern, Trägern und Gewerkschaften schwer geworden wäre, die CDU von einer Zustimmung zu unserem Gesetz zu überzeugen. Für dieses Engagement mit Demonstrationen und vielfältigen Aktionen bin ich daher von ganzem Herzen dankbar.“
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Update: Verbesserung des Betreuungsschlüssels soll kommen
Der Kompromiss sieht eine deutliche Verbesserung des Personalschlüssels auf 1:12 für Kinder über drei und 1:6 für Kinder zwischen zwei und drei Jahren vor. Eine Allianz aus Trägern, Gewerkschaften und Elternvertretungen hat sich in den letzten Wochen insbesondere für eine Verständigung auf 1:12 starkgemacht.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »