Der geplante Bau einer Moschee in Erfurt hat in den letzten Monaten zu intensiven und auch emotionalen Diskussionen geführt. Die Stadtverwaltung Erfurt hat den Bauantrag der Ahmadiyya-Gemeinde wie jeden anderen Bauantrag auch bearbeitet und vor Kurzem genehmigt. Vor diesem Hintergrund äußert sich die gesamte Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN im Erfurter Stadtrat:
“Wir begrüßen die Entscheidung der Stadtverwaltung zugunsten der Baugenehmigung einer Moschee der Ahmadiyya-Gemeinde in Erfurt-Marbach ausdrücklich. Die freie Ausübung der Religion ist ein Grundrecht, auf das wir in der Bundesrepublik zurecht stolz sein können. Religionsausübung, Gewissens- und Meinungsfreiheit sind demokratische Errungenschaften, die für alle Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen gelten. Durch diese Freiheiten unterscheiden wir uns von Autokratien und autoritären Staaten.
Wer seine Religion offen praktizieren kann, hat nichts zu verheimlichen. Vielen von uns ist der Islam fremd. Das ist aber kein Grund, Angst vor ihm zu haben. Gerade ein öffentliches Gotteshaus, in dem Falle eine Moschee, ist der beste Ort, sich Kennenzulernen und dadurch Fremdheit abzubauen. Und wenn man das nicht möchte, kann man zivilisiert und friedlich an einander vorbei gehen.
Es gibt also an der Baugenehmigung gar nichts zu bedauern. Ganz im Gegenteil. Ein Moscheebau dient dem freien Zusammenleben aller, genauso wie ein Dom oder eine Synagoge.”
Bildquelle: thueringen24.de (aus dem Bauantrag der Ahmadiyya-Gemeinde)
veröffentlicht am 16.01.2018
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