Anlässlich des „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ am 25.11.2019 äußerten sich die Thüringer Gleichstellungsbeauftragte und die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Thüringer Frauenhäuser zu fehlenden Schutzplätzen für Opfer von häuslicher Gewalt in Thüringen. Laut einer mdr-Meldung ging die Gleichstellungsbeauftrage von 150 fehlenden Schutzplätzen in Thüringer Frauenhäusern aus, nach Angaben der LAG konnten mehr als 100 Schutzsuchende nicht aufgenommen werden.
Thüringer Landtag 13.02.2020
7. Wahlperiode
K l e i n e A n f r a g e
der Abgeordneten Astrid Rothe-Beinlich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Schutzplätze für Opfer häuslicher Gewalt in Thüringen
Anlässlich des „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ am 25.11.2019 äußerten sich die Thüringer Gleichstellungsbeauftragte und die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Thüringer Frauenhäuser zu fehlenden Schutzplätzen für Opfer von häuslicher Gewalt in Thüringen. Laut einer mdr-Meldung ging die Gleichstellungsbeauftrage von 150 fehlenden Schutzplätzen in Thüringer Frauenhäusern aus, nach Angaben der LAG konnten mehr als 100 Schutzsuchende nicht aufgenommen werden.
Ich frage die Landesregierung.
1. Wie hoch war die Auslastung in den Frauenschutzeinrichtungen in Thüringen in den letzten zwei Jahren (Bitte Aufschlüsselung der Auslastungsquote nach den einzelnen Frauenhäusern und Frauenschutzwohnungen)?
2. Wie viele Anfragen von Schutzsuchenden an Frauenschutzeinrichtungen gab es in den letzten zwei Jahren in Thüringen (Bitte Aufschlüsselung der Anfragen nach den einzelnen Frauenhäusern und Frauenschutzwohnungen)?
3. Oft suchen Opfer häuslicher Gewalt mit ihren Kindern gemeinsam Schutz in Schutzeinrichtungen. Wie viele Kinder waren in den letzten zwei Jahren betroffen (Bitte aufschlüsseln nach den einzelnen Schutzeinrichtungen und dem Alter der Kinder)?
4. Wie viele Anfragen von häuslicher Gewalt betroffener Männer gab es in den letzten zwei Jahren in Thüringen (Bitte Aufschlüsselung nach kreisfreien Städten und Landkreisen)?
5. Welche Hilfsangebote stehen in Thüringen für von häuslicher Gewalt betroffene Männer zur Verfügung? Welche Träger-Organisationen bieten in Thüringen diese Hilfsangebote an (Bitte Aufschlüsselung nach Trägern und kreisfreien Städten und Landkreisen)?
6. Wie viele Anfragen von Schutzsuchenden gab es aufgeschlüsselt nach welchen Opfergruppen (Personen mit Migrationshintergrund, Aufenthaltsstatus, Behinderungen, von Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche) in den letzten zwei Jahren in Thüringen?
7. Wie viele Schutzsuchende wurden aus welchen Gründen in den letzten zwei Jahren von Frauenschutzeinrichtungen abgewiesen (Bitte Aufschlüsselung der Abweisungen nach den einzelnen Frauenhäusern und Frauenschutzwohnungen)?
8. Welchen Handlungsbedarf sieht die Landesregierung im Hinblick auf eine Verbesserung der Situation von Schutzsuchenden – vor allem auch im Hinblick auf Schutzsuchende mit Migrationshintergrund, auf Barrierefreiheit und queere Personen?
9. Welchen Handlungsbedarf sieht die Landesregierung im Hinblick auf die Schaffung einer gemäß der Istanbul-Konvention ausreichenden Anzahl von Schutzeinrichtungen?
Astrid Rothe-Beinlich
veröffentlicht am 13.02.2020
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
17. Juni erinnert an den Volksaufstand und die Opfer von SED-Unrecht und Willkürherrschaft
„Vor 71 Jahren entwickelte sich ein Streik für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen in Ost-Berlin zu einem landesweiten Aufstand gegen die SED-Diktatur, der schließlich blutig niedergeschlagen wurde. Am 17. Juni gedenken wir der Opfer, Toten und Verhafteten und erinnern zugleich an den ersten mühsam erkämpften Schritt zur Beendigung der SED-Diktatur in Ostdeutschland. Wir gedenken aller, die im Widerstand gegen die Willkür ihr Leben ließen. Zudem gilt unsere Unterstützung denen, die in der Folge zu Opfern des SED-Unrechts wurden und noch heute mit den Folgen zu leben haben.“
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Kindergartengesetz setzt Maßstäbe – Danke für den außerparlamentarischen Druck!
„Wir haben von Beginn an mit unserer Gesetzesinitiative deutlich gemacht, dass wir den Betreuungsschlüssel senken wollen und ich bin froh, dass wir Wort halten konnten. Denn es ist kein Geheimnis, dass es ohne den Druck von Erzieher*innen, Eltern, Trägern und Gewerkschaften schwer geworden wäre, die CDU von einer Zustimmung zu unserem Gesetz zu überzeugen. Für dieses Engagement mit Demonstrationen und vielfältigen Aktionen bin ich daher von ganzem Herzen dankbar.“
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Update: Verbesserung des Betreuungsschlüssels soll kommen
Der Kompromiss sieht eine deutliche Verbesserung des Personalschlüssels auf 1:12 für Kinder über drei und 1:6 für Kinder zwischen zwei und drei Jahren vor. Eine Allianz aus Trägern, Gewerkschaften und Elternvertretungen hat sich in den letzten Wochen insbesondere für eine Verständigung auf 1:12 starkgemacht.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »