Grüne Fraktion: Zusätzliche Mittel des Bundes dringend notwendig
Astrid Rothe-Beinlich fordert einen Thüringer Aktionsplan für zusätzliche Förderung von Kindern und Jugendlichen
Das Bundeskabinett hat heute ein Corona-Aufholprogramm auf den Weg gebracht, mit dem eine Milliarde Euro in Nachhilfe- und Förderprogramme an Schulen fließen sollen. Eine weitere Milliarde soll in zusätzliche Investitionen in die Bereiche Schulsozialarbeit, frühkindliche Bildung, Ferienfreizeiten sowie in Leistungen für Bildung und Teilhabe fließen. Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Die zusätzlichen Mittel des Bundes sind dringend notwendig. Zielgenau eingesetzte Gelder für Nachhilfeprogramme, Schulsozialarbeit und die frühkindliche Bildung finden wir besonders wichtig. Wir stehen nun vor der großen Herausforderung, den Kindern und Jugendlichen – so schnell es geht – individuelle Förderangebote zu machen. Angesichts von Kindergarten- und Schulschließungen sind nach Studien bei etwa einem Viertel der Kinder und Jugendlichen deutliche Bildungsbenachteiligungen durch die Pandemie hinzugekommen. Es braucht daher dringend einen Thüringer Aktionsplan, der die Basis zum Aufholen von Lernrückständen sein muss.“
Die grüne Bildungspolitikerin macht deutlich, welche Maßnahmen aus Sicht der grünen Landtagsfraktion in einen solchen Aktionsplan aufgenommen werden sollten: „Für uns gehört die rasche und individuelle Feststellung der Lernstände jedes und jeder Einzelnen dazu. Sobald die Schulen öffnen, sollte dies angegangen werden. Lernstandserhebungen schlagen wir nicht vor, um Noten zu geben, sondern um zu wissen, wo jede*r steht und die Basis für individuelle Förderpläne zu legen. Zudem braucht es jetzt zügig den Aufbau schulischer Nachhilfeangebote am Nachmittag und in den Ferien. Viel Zeit bleibt nicht mehr, bis das neue Schuljahr beginnt. Auch private Nachhilfeinstitute sollten einbezogen werden können. Für die Schulen brauchen wir außerdem zusätzliche personelle Ressourcen, beispielsweise Lehramtsstudierende, freiwillige oder auch pensionierte Lehrkräfte.“
„Kurzfristige Maßnahmen allein greifen jedoch insgesamt zu kurz. Daher setzen wir auf vor allem auf gezielte Schulentwicklung und den Abbau und Ausgleich herkunftsbedingter Nachteile. Diese wurden durch die Pandemie einmal mehr verstärkt. Auch die Stundentafel sollten wir uns sehr genau anschauen, um die Fächer zu stärken, in denen die Wissenslücken besonders groß sind. Selbstverständlich sollten in alle diese Maßnahmen auch die freien Schulen miteinbezogen werden“, so Rothe-Beinlich abschließend.
Bei Rückfragen:
Anika Schidda, Pressesprecherin
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