Zum heute vorgestellten Azubiticket

Astrid Rothe-Beinlich und Roberto Kobelt: Azubiticket ist erster Schritt, aber noch nicht ausreichend

Heute hat die Thüringer Landesregierung ihre Pläne für das Azubiticket beraten und beschlossen. Zum 1. Oktober 2018 soll das Ticket in Thüringen eingeführt werden, mit dem die Auszubildenden in allen Verkehrsmitteln sowie auf allen SPNV-Verbindungen vom Wohnort zum Ausbildungsort, zum Berufsschulort und in der Freizeit fahren können. Dazu erklärt Roberto Kobelt, verkehrspolitischer Sprecher der Thüringer Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

Die jetzt vorgestellten Pläne können nur ein erster Schritt sein. Das jetzige Azubiticket wollen wir als Bündnisgrüne zu einem Schüler*innen- und Azubiticket für ganz Thüringen weiterentwickeln. Dieses muss dann auch für Freiwilligendienste gelten. Ein gutes Beispiel ist unser Nachbarland Hessen. Dort haben alle jungen Menschen die Möglichkeit für nur 1 Euro am Tag mit Bus und Bahn durch ganz Hessen zu fahren.

Kritisch sehe ich in diesem Zusammenhang das Agieren der Bundesregierung, die zwar immer wieder Bundeszuschüsse für kommunalen Klimaschutz – die für kostenfreien ÖPNV genutzt werden könnten – ankündigt, aber letztlich nicht liefert. Diese Mittel wären nötig, um in Thüringen ein komplett beitragsfreies Schüler*innen- und Azubiticket einzuführen. Das wäre eine zielführende Investition in Klimaschutz und die Mobilität unserer jungen Menschen im Freistaat.

Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, ergänzt:

Die jungen Menschen in Thüringen warten bereits sehr lange auf ein flächendeckendes und kostengünstiges Azubiticket in Thüringen. Mit dem jetzt vorgestellten Ticket hat die Landesregierung nach schwierigen Beratungen mit den Verkehrsverbünden, Wirtschaft und Kommunen einen richtigen und wichtigen Schritt in diese Richtung unternommen, nichtsdestotrotz drängen wir darauf, dass alle Auszubildenden und Freiwilligendienstleistenden künftig kostengünstig in ganz Thüringen den gesamten ÖPNV flächendeckend nutzen können.

Mobilität wird gerade im ländlichen Raum immer wichtiger, auch für die Ausbildungsbetriebe. Deswegen erwarten wir, dass die Landkreise außerhalb des VMT nun zügig das Azubiticket mit eigenen Angeboten ergänzen oder dieses als Fahrschein anerkennen. Ebenfalls sehen wir die Wirtschaft und die Kammern in der Pflicht, für Auszubildende ein solches Ticket zu unterstützen.

veröffentlicht am 14.08.2018

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