Vom Vorstand des Institut Solidarische Moderne (ISM), November 2017
Es gibt ein gutes Leben in Deutschland. Es gibt aber kein gutes Leben für alle. Daran, diese Kluft zu schließen, arbeiten tagtäglich viele pragmatische Weltverbesserer*innen. Das Spektrum an positiven, konstruktiven Initiativen für eine bessere Welt ist im großen Mosaik der linken, alternativen, progressiven Szenen weit gefächert, die Motivationen und philosophischen Fundierungen auch. Nur um es anzureißen: Millionen Menschen in Deutschland engagieren sich für gerechten Lohn, sichere Arbeitsverhältnisse, ökologische Landwirtschaft, nachhaltiges Wirtschaften, fairen Handel, LGBTQ, Demokratie, Frieden, Gleichberechtigung von Frauen, Grundrecht auf Asyl, Antirassismus, solidarisches Europa, Tierschutz, Klimaschutz mit weniger Stau und Luftverschmutzung und Fluglärm, kostenlosen ÖPNV, Schutz vor Gentrifizierung, Jugendrechte, Datenschutz, beitragsfreie Kitas, besser bezahlte und anerkannte Carearbeit, Stadtteilkultur, alternative Wohnformen, Inklusion und vieles andere mehr.
Eben noch blickten wir Ende dieses Jahres auf das Centennial der Oktoberrevolution. 2018 markiert 100 Jahre Weimarer Republik und 50 Jahre 1968. Die emanzipatorischen Aufbrüche seit 1789 leben in unzähligen Initiativen weiter. Wer heute durch das Land streift, wird an allen Ecken und Enden bewundernswertes gesellschaftliches Engagement finden, soziales, ökologisches, feministisches. Auch wenn sich das an den Unis, den Stammtischen und den Wahlurnen nicht immer spiegelt. All die genannten Initiativen sind dem progressiven Spektrum der Gesellschaft zuzuordnen, das nach 1968 zumindest in der Bundesrepublik West auf einem kulturellen Durchmarsch schien, aktuell aber unter Druck gerät durch ein gegenläufig konservatives racism-sexism-classism-Programm, mit dem explizit chauvinistische (im mehrdeutigen Sinn: national, religiös, geschlechterbezogen) Ressentiments bedient, gefördert
Ein Magnet
Das Institut Solidarische Moderne ist seit 2010 ein mal mehr, mal weniger starker, immer aber polarisierender Magnet, der Gleichgesinnte ebenso anzieht wie er Feinde der Demokratie abstößt. Derzeit dreht auch das ISM an einigen Schrauben, und es ist faszinierend zu beobachten, wie sich die feinen Eisenspäne der Mosaiklinken in einem neuen Muster ausrichten.
Weiterlesen? Siehe angehängtes Dokument als pdf, unten.
veröffentlicht am 16.11.2017
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
NEUTRALITÄT JA, ABER BITTE MIT HALTUNG!
Klimawandel, Migrationsdebatte, gendersensible Sprache oder Rechtsextremismus. Themen wie diese erhitzen nicht nur die Gemüter der Erwachsenen, sondern werden auch immer wieder von Schüler*innen thematisiert und nachgefragt. Auch Lehrer*innen sind Menschen, ein Teil der Gesellschaft und haben eigene Meinungen zu diesen Themen.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Menschenrechtliche Standards für Geflüchtete sicherstellen
Im November 2023 haben die Ministerpräsident*innen mit dem Bundeskanzler vereinbart, dass Empfänger*innen von Asylbewerberleistungen eine Bezahl- bzw. Geldkarte erhalten sollen, u.a. zur Einschränkung von Barauszahlungen und um Verwaltungsverfahren zu vereinfachen. Dafür braucht es grundsätzlich keine Änderungen im Asylbewerberleistungsgesetz. Das Hannoveraner Modell macht es vor. Auch in vielen anderen Stadt- und Landkreisen wurden bereits Bezahlkarten eingeführt.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Petition zur Verbesserung des Personalschlüssels morgen im Landtag
Morgen beschäftigt sich der Petitionsausschuss des Thüringer Landtags mit einer Petition, die von fast 18.000 Menschen unterzeichnet wurde und die die Verbesserung des Personalschlüssels in den Thüringer Kindergärten fordert.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »