Erinnern für die Zukunft

Henfling und Rothe-Beinlich: Ein Tag, der in seiner Ambivalenz wohl einzigartig in unserer Geschichte ist

Im Jahr 1938 begannen am 9. November die Pogrome gegen die Jüd*innen in Deutschland – es war der furchtbare Beginn flächendeckender gewaltsamer Übergriffe, Morde und Verfolgung, die im Holocaust mit der Vernichtung von Millionen von Menschen gipfelte.

51 Jahre später wurde nach mehrwöchigen Demonstrationen mutiger Bürger*innen aus der Oppositionsbewegung der DDR an diesem Tag im Jahr 1989 die innerdeutsche Grenze geöffnet.

Für die Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN ist der 9. November deshalb ein Tag, der in seiner Ambivalenz wohl einzigartig in der Geschichte ist.

Anschläge wie in Halle sind die Folge von alltäglichem Antisemitismus und Rassismus in Deutschland. Der 9. November sollte für uns alle Auftrag und Verpflichtung zugleich sein, die Erinnerung wach zu halten für die Zukunft und gerade auch in der heutigen Zeit die demokratischen Abwehrkräfte gegen jedweden Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus zu stärken. Für uns ist die Verpflichtung zugleich, den Schwur von Buchenwald “Nie wieder!“ mit Leben zu füllen und tagtäglich auch als Politiker*innen Gesicht zu zeigen gegen jede Form von Faschismus”, erklärt Madeleine Henfling, Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus.

Der 9. November 1989 steht symbolisch aber auch für die Kraft der friedlichen Revolution, die schließlich die tödliche Mauer und damit den Unrechtsstaat DDR zum Einsturz brachte. Wir müssen uns immer wieder vor Augen führen, dass die damals errungenen Rechte, wie Meinungsfreiheit, Reisefreiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nicht selbstverständlich sind. Die vielen Menschen, die bei Fluchtversuchen ihr Leben verloren oder ins Gefängnis gesperrt wurden, die zahlreichen Geschädigten durch Haft, Folter und Misshandlung sowie die vielen durch das SED-Regime gebrochenen Biografien müssen uns eine Mahnung sein. Deshalb bleibt Aufarbeitung in all ihren Facetten für uns, die wir aus der Bürgerbewegung der DDR hervorgegangen sind, eine dauerhafte Verpflichtung“, so Astrid Rothe-Beinlich, Sprecherin für Aufarbeitung.

veröffentlicht am 08.11.2019

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