Art. 4: Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet
Für Sonntag, den 2. September 2018, hat die seit Februar bei Facebook angemeldete Gruppierung „Erfurt zeigt Gesicht – gegen die Islamisierung unserer Heimat“ einen Aufzug gegen den Moscheebau in Erfurt Marbach angemeldet. Von 7-10 Uhr will sie mit Masken, Nikab, Fahnen Kruzifix und Lautsprecheranlage durch Marbach ziehen. Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, grüne Stadträtin und Marbacherin für ihre Fraktion:
„Unsere Agenda ist und bleibt das Grundgesetz. Darin sind die Glaubensfreiheit und das Recht auf ungestörte Religionsausübung garantiert. Zudem gilt hier wie für alle anderen Bauvorhaben das Baurecht und kein `wünsch dir was`. Das gilt auch hier. Uns stimmt bedenklich, wie nicht nur in Marbach seit Monaten Angst und Hass und Hetze gegen Menschen anderen Glaubens geschürt werden. Schaut man sich nämlich die Facebookseite dieser Initiative an, findet man dort unverhohlene Drohungen gegen Suleman Malik, den Sprecher der Ahmaddya-Gemeinde, unflätige Beschimpfungen gegen die Bundeskanzlerin, Aufrufe und Videos aus Chemnitz, die die dortigen Menschenjagden negieren, Heidenau und Kandel. Wir als Fraktion sagen ganz klar: Die Instrumentalisierung des geplanten Baus einer kleinen Moschee für menschenverachtende Stimmungsmache und Rassismus ist unerträglich. Wir werden diese Proteste ins Leere laufen lassen. Gern stellen wir uns einem echten Dialog, der auf Zuhören, Diskurs und ein gutes Miteinander setzt. Allen jedoch, die sich an derartigen Aufzügen beteiligen, muss jedoch klar sein, dass sie Rechtsextremen und Rassisten hinterherlaufen. Das hat mit besorgter Bürgerschaft allerdings nichts gemein. Unsere Solidarität und Unterstützung gilt daher all jenen, die sich für ein friedliches Miteinander, den Dialog und Brücken bauen einsetzen. Fakt ist, dass wir keine weiteren Gräben brauchen, wenn es uns um eine gute gemeinsame Zukunft auch für Erfurt geht„, so Astrid Rothe-Beinlich abschließend.
veröffentlicht am 31.08.2018
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
(c) 2020, ARB
Grüne Fraktion gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus
„Dieser Tag erinnert uns auch daran, dass wir für die Erhaltung der Demokratie sowie für die Verteidigung der Menschenrechte jeden Tag aufs Neue streiten müssen. Dafür sind eine lebendige Erinnerungskultur, verlässliche politische Bildung sowie Engagement gegen jede Form von gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus notwendig. Aus Verantwortung und im Wissen um die deutsche Vergangenheit zeigen wir eine klare Haltung gegenüber rechtspopulistischen, rassistischen und völkischen Tendenzen in der Gesellschaft und erwarten dies auch von allen anderen Demokrat*innen. Rechtspopulismus ist eben keine Meinung, die es einfach hinzunehmen gilt sondern erfordert eine klare Abgrenzung und eine demokratische Gegenerzählung, die den Rechtsstaat stärkt“, betont Rothe-Beinlich abschließend.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Grüne Fraktion fordert Redlichkeit statt Populismus von CDU-Fraktion
„Wer es ernst meint mit der Entlastung der Kommunen, muss auch und gerade die Integrationsförderung sicherstellen. Integration geschieht vor Ort. In den Kommunen sind es die Vereine, Projekte und Träger, die sich tagtäglich um Geflüchtete bemühen, Sprachkurse organisieren, Teilhabe und Begegnung sowie den Zugang zu Bildung und Kultur ermöglichen. Dort findet Beratung und Unterstützung ganz konkret statt. Wer also jetzt ausgerechnet da sparen oder kürzen will, schürt erst recht Unsicherheit und Perspektivlosigkeit. Das kann niemand wollen. Deshalb appellieren wir an die CDU, ihre Kürzungsvorhaben zurückzunehmen und vielmehr auf Mehrjährigkeit und Verlässlichkeit bei der Projektförderung zu setzen.“
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »
Grüne Fraktion erinnert an Besetzung der Erfurter Stasizentrale vor 33 Jahren
„Am 4. Dezember 1989 war es maßgeblich eine Gruppe von Frauen, die die Erfurter Bezirksverwaltung des MfS besetzte und damit einen Großteil der Akten vor der Vernichtung bewahrte. Für mich persönlich war und ist die Zeit in der Bürgerwache der ehemaligen Stasizentrale bis heute prägend für mein politisches Engagement. Entscheidend bleibt, die Erinnerung auch daran wachzuhalten, wie mit einer friedlichen Besetzung die scheinbare Übermacht der SED-Diktatur und ihres Geheimdienstes gebrochen werden konnte“, erinnert Rothe-Beinlich.
Teilen mit:
Gefällt mir:
Weiterlesen »